Die sogenannte Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat im Berliner Dom eine „Fastenpredigt“ gehalten, wie die „Welt“ titelt. Die Empörung in Bezug auf die Forderungen der Aktivistin und die Forderungen der Christin in den sozialen Medien war spürbar – und dies nicht nur von Seiten der „Rechten“. Der bekannte frühere ZDF-Fernsehmoderator Peter Hahne kommentierte, die EKD würde Neubauer mit dem Auftritt im Berliner Dom „den Irrsinn als rot-rot-grüne NGO“ krönen. Die Kirche würde auf diese Weise zu einer „belanglosen NGO“. Der Kern der Kritik – aus wirtschaftlicher Sicht – trifft den Umstand, dass Neubauer (und mit ihr wohl weite Teile der Bewegung) etwa für Projekte wie das „Klimafasten“ eintreten und eine staatliche Wirtschaft- und Gesellschaftsordnung herbeisehnen, die mit dem bisherigen marktwirtschaftlichen Verständnis recht wenig zu tun hat.
Trauer um all das, was zerstört ist
Neuerbauer sieht sich, so der Kommentar der „Welt“, nicht als Vertreterin einer grünen Ersatzreligion, sondern sie spreche als Christin, die Hoffnung habe und an die Verantwortung der Schöpfung appelliere. „Wir haben alles, was wir brauchen, um diese Welt zu einem guten Ort zu machen“, so Neubauer.
Sie spricht von Gier, vom Raubbau an der Natur sowie von der Rücksichtslosigkeit, die wir als Freiheit interpretierten. „Wir selbst haben die Welt geschaffen, die Übertragung von Infektionskrankheiten zwischen Menschen und Tieren so wahrscheinlich macht. Wir haben einen Risikoplaneten geschaffen“. Die Industrienationen seien Schuld an den jeweiligen Umweltkatastrophen in ärmeren Ländern.
Der Verweis zeigt, sofern die EKD ihn sich zu eigen machen würde, in welche Richtung diese Art der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik laufen würde. Die Welt ist schon immer ein Risiko für Menschen gewesen (womit einzelne Risiken nicht verharmlost werden sollen). Das Risiko insgesamt „abzuschaffen“ zeugt von einer Allmachtsphantasie, wie sie nur totalitären Systemen und hier besonders dem Sozialismus zu eigen ist. Bisherige Versuche sind gescheitert.