Politik lässt sich immer mehr darauf ein, vermeintlich die „Wissenschaft“ und Studien aus der Forschung als Legitimation zu nutzen. Oder vielmehr sogar die Wissenschaft als unabdingbares Argument zu verwenden. Das war – sicher auch von verschiedenen Seiten – in den Zeiten der Corona-Pandemie so, wird aktuell in der Klimadiskussion so genutzt und wird sogar beim Schuldenstreit zur Grundlage. Nur ist es offenbar inzwischen einfach und immer einfacher, irgendwelche „Studien“ zu fabrizieren. Dies sei, so ein ARD-Beitrag, nun mit „Fake-Studien mit KI“ möglich.
Es geht immer schneller
Die Studien sind sicherlich schnell produziert. Wissenschaftlichen Rang erhalten sie jedoch erst, wenn sie verbreitet werden. Doch auch das ist möglich. So zitiert ein Beitrag einen Hirnforscher namens Bernhard Sabel. Er habe schon Erfahrungen gesammelt mit dem „unmoralischen Angebot“ einer Fälschungsagentur für die von ihm herausgegebene Fachzeitschrift für Neurologie.
Die Zeitschrift solle ohne die in der Wissenschaft erforderliche Prüfung einen Artikel übernehmen. Dies hätte ihm, so Sabel „tausende Euros“ bringen können. Daraufhin sei er der Sache insgesamt nachgegangen. „Stand heute schätzen wir, dass mindestens hunderttausend publizierte wissenschaftliche Arbeiten verdächtig oder gefaked sind.“ Und dies nur in der Biomedizin. Bei einer Hochrechnung auf die gesamte Wissenschaft würden es vier- bis fünfhunderttausend publizierte, gefälschte Arbeiten pro Jahr geben. Weltweit seien es gut 5 Millionen Publikationen.
Man könnte sagen: Für jeden etwas dabei. Wenn man nur gründlich genug sucht oder gleich selbst Hand anlegt oder auch nur Hand anlegen lässt. Ob die Berufung auf „die“ Wissenschaft unter diesen Voraussetzungen noch sinnvoll ist? Besonders gern zitierende Politiker wie Karl Lauterbach werden viel Quellenrecherche betreiben müssen.