Im vergangenen Jahr kündigte die Ampel-Regierung für Deutschland das 49-Euro-Ticket an. Offenbar wird die Einführung noch einige Zeit in Anspruch nehmen, lässt sich den verschiedenen Berichten entnehmen. Nun hat sich der Fahrgastverband Bahn zu Wort gemeldet. Der weist darauf hin, dass es für das gewünschte „digitale Ticket“ etwa in Bussen und Bahnen noch keine technischen Voraussetzungen geben würde. Das Ticket sei „gut gemeint“. Auf das Smartphone zu setzen, sei gleichfalls falsch, weil nicht alle Kunden über ein entsprechendes Gerät verfügten – schon hier zeigt sich, dass die Praxis überarbeitungswürdig ist.
Ampel-Regierung steht mit 49-Euro-Ticket langsam unter Druck
„Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert aufgrund ungelöster technischer Probleme mehr Unterstützung von Busunternehmen bei der Umsetzung des „Deutschlandtickets“. „Wer ein digitales Ticket will, muss auch in den Bussen und Bahnen die technischen Voraussetzungen schaffen“, sagte der Ehrenvorsitzende des Verbandes, Karl-Peter Naumann, der „Rheinischen Post“.
Das 49-Euro-Ticket sei gut gemeint, aber in der technischen Durchführung deutlich schwieriger, „als sich das viele vorgestellt haben“, ergänzte Naumann. Die Probleme seien weiter groß. „In manchen Bundesländern fehlen im Regionalverkehr entsprechende Systeme, um etwa Chipkarten zu lesen. Davon betroffen sind speziell kleine Busunternehmen, die den Schülerverkehr auf dem Land übernehmen.“
Die Ausstattung mit neuen Lesegeräten sei aber aus Eigenmitteln meist nicht zu stemmen. „Die Finanzierung muss durch Förderung gesichert werden“, forderte Naumann. Zugleich sagte der Experte, es sei falsch, beim digitalen Ticket vor allem auf das Smartphone zu setzen. „Es muss eine Lösung geben für Menschen, die keins haben. Etwa durch ein Papierticket“, so Naumann.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Das hatte funktioniert: 9-Euro-Ticket, über dts Nachrichtenagentur