Blackout: AKW-Abschaltung soll keine Engpässe bringen

Die Energiepolitik in Deutschland gilt teils als unsicher. Nach der Energiewende wurde beschlossen, Atomkraftwerke abzuschalten. Nun haben einige Kritiker die Sorge, dass es zu einem Blackout kommen könne. Ein Agenturbericht zitiert die Aussage einer „Expertin“, die allerdings eine Wirtschaftsforscherin ist. Diese sieht keine nennenswerten Auswirkungen auf die Kapazität an Strom, die zur Verfügung steht. Alles nicht so schlimm?

Kein Blackout

Daher ist ein Blackout in Deutschland offenbar – nach ihrer Ansicht – keine besondere Gefahr. Der Bericht: „Die Abschaltung der letzten Atommeiler in Deutschland führt nach Ansicht von Experten nicht zu Versorgungsengpässen. „Wenn die letzten sechs Kernkraftwerke bis Ende 2022 vom Netz gehen, hat dies keine nennenswerten Auswirkungen auf die Stromkapazitäten insgesamt“, sagte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), das eine entsprechende Studie durchgeführt hat.

„Übergangsweise“ werde die Abschaltung allerdings zu einem höheren Einsatz von fossilen Energien sowie Importen führen, was die CO2-Emissionen kurzfristig ansteigen lassen könne, so die DIW-Forscher. Langfristig werde aber der Übergang zum Ausbau der erneuerbaren Energien geebnet. Um den Netzbetrieb stabil zu halten, müssen Kraftwerkseinspeisungen regional gesenkt oder erhöht werden.

„Dies ist aber problemlos möglich, weil die dafür zusätzlich benötigte elektrische Energie noch im üblichen Schwankungsbereich der vergangenen Jahre liegt“, sagte Studienautor Christian von Hirschhausen. Auch mittelfristig bleibe die Versorgungssicherheit gewährleistet, wenn das deutsche Stromsystem auf erneuerbare Energien in Verbindung mit Speichern und gesteigerter Flexibilität umsteige. Dabei sei es wichtig, dass an einer Einbindung in das europäische Stromsystem festgehalten werde, um Schwankungen auszugleichen. Die Kernkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Grundremmingen C gehen Ende 2021 vom Netz, Neckarwestheim 2, Isar 2 und Emsland folgen Ende 2022. Die noch sechs betriebenen Atommeiler haben zusammen eine Nettoleistung von acht Gigawatt, damit wurden im vergangenen Jahr 11,3 Prozent des Stroms in Deutschland erzeugt. Mit der Abschaltung der letzten Reaktoren besteht nach Ansicht des DIW zudem Planungssicherheit über die zu entsorgenden Mengen an radioaktivem Abfall.

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur