32 % Rückgang in Deutschland – Auch europäischer Wohnungsbau kühlt sich ab

Die Forschergruppe Euroconstruct erwartet für Deutschland im Wohnungsbau einen Rückgang von 32 %, so eine aktuelle Studie. Es habe eine abrupte Zinswende gegeben, zudem sei der Kostensprung für Bauleistungen und auch die Unsicherheit über die Entwicklung der mittelfristigen Immobilienpreise verantwortlich für die „Zurückhaltung“.

Zinswende, höhere Kosten und Unsicherheit über Immobilienpreise: Ziele der Regierung im Rückwärtsgang?

„In Europa werden bis 2025 wahrscheinlich weniger Wohnungen fertiggestellt. In Deutschland ist ein Rückgang von 32 Prozent zu erwarten, wie aus Berechnungen der Forschergruppe Euroconstruct, der das Ifo-Institut angehört, hervorgeht.

„Neben der abrupten Zinswende und dem Kostensprung für Bauleistungen führt die allgemeine Verunsicherung über die mittelfristige Entwicklung der Immobilienpreise bei Bauherren und Interessenten zu ausgeprägter Zurückhaltung“, sagte Ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. Einen besonders kräftigen Rückgang fertiggestellter Wohnungen haben in den Jahren 2023 bis 2025 auch Schweden (-39 Prozent), Dänemark (-33) und Ungarn (-29) zu erwarten. „Über eine attraktive Neubauförderung berichtet derzeit nur rund ein Drittel der Länderexperten“, so Dorffmeister. Positive Impulse kommen aus Irland (+17 Prozent), Portugal (+15), Spanien (+12) und der Slowakei (+11). Laut der Ifo-Konjunkturumfrage im Juni hat sich der Auftragsmangel im deutschen Wohnungsbau weiter verschärft: 34,5 Prozent der befragten Firmen berichten, sie hätten zu wenig Aufträge. Im Mai waren es 33,9 Prozent. Das ist der höchste Wert seit April 2010. Mit 19,2 Prozent wurde bei den Stornierungen bestehender Aufträge ein neuer Rekordwert erreicht, nach 17,8 im Mai.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Baustelle (Archiv), über dts Nachrichtenagentur