Bargeld wird nur noch in bestimmten Obergrenzen benutzt werden können. Die EU hat sich durch ihre Institutionen Parlament sowie EU-Rat (die Regierungen der Länder) darauf verständigt, dass die Barzahlung in Handelsgeschäften – Immobilien, Autos und im Supermarkt, das ganze Leben betreffend – auf eine Obergrenze von 10.000 Euro reduziert werden soll. EU-weit.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass die meisten Medien diese Meldung kaum aufgreifen oder auswalzen. Die Grundrechts-Einschränkung eines Politikers wird mit einer Millionen-Petition verfolgt und begleitet. Die Bargeld-Nutzungsreduzierung hingegen nicht. Wahrscheinlich, so die subjektive Einschätzung, ist dies noch nicht einmal das Ergebnis einer wie auch immer gearteten heimlichen Absprache. Es liegt wohl eher daran, dass die meisten Mitglieder der schreibenden Zunft nicht einschätzen können, was dort passiert.
Bargeldobergrenze: Wer schafft das Geld?
Bargeld hat aus Sicht derjenigen, die kontrollieren möchten, einen großen Nachteil: Die Nutzung ist anonym. So möchte die EU Kriminellen und Steuerbetrügern auf die Spur kommen und die Geschäfte eindämmen, heißt es immer wieder, wenn es um Bargeldverbote oder -obergrenzen geht. Wer Geschäfte aufdecken muss, weil digitales Geld – EC-Karten, Überweisungen und Co. – nur unter Nennung der Identität funktioniert, ist nicht mehr anonym.
Die Kriminellen werden sich allerdings eher nicht abschrecken lassen. Tauschgeschäfte funktionieren auch mit dem Dollar, mit Gold (unpraktisch) oder Kryptowährungen. Tatsächlich sind Bargeldobergrenzen letztlich auch eine Einschränkung bürgerlicher Freiheiten. Größere Geschäfte werden bekannt. Im Zweifel lassen sich digitale Aktivitäten auf Knopfdruck auch verbieten oder verhindern, so Kritiker immer wieder.
Vielleicht ist auch alles nur gut gemeint, könnte man annehmen. Die Debatte darüber aber wird in der Öffentlichkeit eher reduziert stattfinden.