Die EU-Kommission arbeitet offenbar nach Meinung des EU-Parlaments im sogenannten Wasserstoff-Streit an einer Lösung, die zu langsam ist. Nachhaltig, so die EU-Kommission, ist der Energieträger nur dann, wenn der Strom dafür – damit es „grüner Wasserstoff“ ist – aus regenerierbaren Energiequellen kommt.
Das EU-Parlament möchte eine Erleichterung, um die Technologie schneller an den Markt bringen zu können.
Wasserstoff – es soll jetzt schneller gehen
„Im Streit um die Regeln für die zukunftsträchtige Wasserstoffwirtschaft erhöhen die EU-Abgeordneten den Druck. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.
Weil Energiekommissarin Kadri Simson entgegen ihren Ankündigungen noch immer keine entsprechende Direktive vorgelegt hat, droht der zuständige Parlamentsberichterstatter, der CDU-Abgeordnete Markus Pieper, nun mit einem Alleingang. Er schlage vor, die Frage in den parallel laufenden Verhandlungen über eine Erneuerbare-Energien-Richtlinie mit dem Rat der Mitgliedstaaten zu behandeln, heißt es in einem Schreiben Piepers an seine Kollegen aus den Fraktionen. Hintergrund ist ein seit Langem ungelöster Streit um die Definition von grünem Wasserstoff, wie er künftig etwa in der Petrochemie verwendet werden soll. Die Kommission will den Energieträger nur dann als nachhaltig einstufen, wenn der dafür notwendige Strom beständig aus Wind- und Solarparks kommt, die zusätzlich errichtet werden.
Das Parlament dagegen hatte sich im vergangenen Jahr für eine weniger restriktive Regelung ausgesprochen, um das Wachstum der jungen Branche zu beschleunigen. „Wegen der ungeklärten Regulierung liegen aktuell viele wichtige Projekte auf Eis“, klagt Pieper. „Das bringt zahlreiche Unternehmen in eine verzweifelte Lage und wirft die grüne Wirtschaft Europas im internationalen Wettbewerb zurück“.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: EU-Parlament in Brüssel, über dts Nachrichtenagentur