Die EU-Kommission in Person der Vizepräsidentin Margrethe Vestager hat nun angekündigt, die Preise in der EU würden wohl dauerhaft hoch bleiben. Die Wirtschaft basiere auf „sehr billiger Energie aus Russland“ (die jetzt per Embargo nicht mehr genutzt werden soll, wenn sich entsprechende Initiativen durchsetzen), auf der günstigen Arbeit in China sowie „auf hochsubventionierten Halbleitern aus Taiwan“. Die EU sei nicht „naiv“ gewesen, sondern „gierig“. Die Abhängigkeiten könnten nicht mehr akzeptiert werden. Am Ende, so auch Vestager, würden die Verbraucher dafür zahlen müssen. Die Gaspreise könnten stabilisiert und gesenkt werden, wenn es gelingen würde, „gemeinsam verflüssigtes Erdgas“ zu kaufen. Dies allerdings wird aus den USA gekauft.
Dauerhaft hohe Preise – zahlen müssen Verbraucher
„Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, bereitet die Europäer auf dauerhaft hohe Preise vor. Ein großer Teil der europäischen Industrie basiere auf „sehr billiger Energie aus Russland, auf sehr billiger Arbeitskraft aus China und auf hochsubventionierten Halbleitern aus Taiwan“, sagte Vestager dem „Handelsblatt“.
Europa sei nicht naiv gewesen bei diesen Risiken, sondern gierig. Solche Abhängigkeiten könnten die europäischen Staaten nicht einfach als Teil des Geschäfts akzeptieren, sagte sie. Europa müsse seinen Handel diversifizieren und höhere Preise in Kauf nehmen. Das Recycling müsse ausgebaut werden.
Zahlen müssten für diese Veränderungen letztlich die Verbraucher. Angesichts der steigenden Gaspreise zeigte sich Vestager vorsichtig optimistisch. Wenn es gelinge, dass die Europäer gemeinsam verflüssigtes Erdgas einkaufen, könne das die Preise stabilisieren und senken, stellte sie in Aussicht. Vor staatlichen Preisdeckeln auf Gas warnte sie: Der mit dem subventionierten Gas erzeugte Strom würde dann in die Nachbarländer abfließen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur