Die Erwerbstätigkeit der in Deutschland wohnenden Personen hat sich im Mai sowohl im Vergleich zum April wie auch im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Berechnungen. Den Berechnungen zugrunde liegt das sogenannte Inländerkonzept.
Nach dieser Berechnungsmethode waren im Mai 44,5 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Vergleich zum April saisonbereinigt um 25.000 Personen. Das entsprach einem Anteil von 0,1 Prozent. Ohne die Bereinigung um die saisonalen Effekte stieg die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem April 2021 um 93.000 Personen oder 0,2 Prozent.
Auch gegenüber dem Mai 2020 war ein Anstieg der Erwerbstätigkeit zu verzeichnen. So gingen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr 23.000 Personen oder 0,1 Prozent mehr einer Erwerbstätigkeit nach. War die Veränderungsrate in den ersten Monaten des Jahres mit minus 1,7 Prozent im Februar, minus 1,4 Prozent im März und minus 0,5 Prozent im April noch negativ, so hat sich dieser Trend zum ersten Mal in diesem Jahr umgekehrt.
Beschäftigung noch nicht auf dem Vorkrisenniveau
Trotz der positiven Entwicklung kann die Coronakrise mit Blick auf die Erwerbstätigkeit der Menschen noch nicht als überwunden betrachtet werden, denn die Zahl der Erwerbstätigen lag auch im Mai 2021 noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Das Statistische Bundesamt gibt an, dass im Mai 2021 in Deutschland 706.000 Personen weniger erwerbstätig waren als im Februar 2020 unmittelbar vor Ausbruch der Krise.
Auch die in anderen Jahren im Mai immer wieder zu beobachtende Erholung am Arbeitsmarkt blieb in diesem Jahr aus bzw. fiel eher schwach aus. Gleichzeitig gilt es, zu berücksichtigen, dass Kurzarbeiter in die Statistik immer noch als Erwerbstätige und nicht als Erwerbslose eingehen.
Dass die Zahlen gegenüber dem Vorjahr immer besser werden ist zu einem großen Teil auch dem statistischen Basiseffekt geschuldet, denn im Frühjahr 2020 gab es einen deutlichen Einbruch der Zahl der Erwerbstätigen um 559.000 zwischen März und Mai 2020.
Gleichzeitig sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Zahl der Erwerbstätigen schon vor der Coronakrise auf eine Abschwächung der wirtschaftlichen Leistung hindeutete, denn seit 2018 sank der Anstieg der Erwerbstätigkeit im Vergleich zum Vormonat, ehe er ab Februar 2020 sogar negativ wurde.