Eine laute Warnung aus Essen: Der CEO des Versorgers E.ON, Leonhard Birnbaum, warnt vor einem Embargo bezüglich russischer Gaslieferungen. Dies könnte die EU zerreißen, so der Manager. So sei die Slowakei komplett abhängig von russischem Gas. Tschechien oder Österreich würden gleichfalls zu großen Teilen mit russischem Gas beliefert werden, führte er aus. Dieses Thema dürfe nicht aus rein nationaler Sicht behandelt werden. Es bedürfe „europäisch aufeinander abgestimmte Notfallpläne“. Das LNG-Gas, das vor allem aus den USA geliefert werden wird, würde die Gaspreise erhöhen. Die Preise würden an die Kundinnen und Kunden weitergegeben, so die Ankündigung.
E.ON: EU kann bei Gasembargo zerrissen werden
„Der Chef des deutschen Energiekonzerns Eon, Leonhard Birnbaum, spricht sich gegen ein Embargo auf russische Gaslieferungen aus. „Wenn wir glauben, wir könnten die deutsche Versorgung sicherstellen, ohne uns auch gemeinsam um die anderen Staaten zu kümmern, dann wird das die EU zerreißen“, sagte er dem „Handelsblatt“.
Viele Studien, die sich mit den möglichen Folgen eines Gasboykotts befassen, konzentrierten sich nur auf Deutschland, „die Slowakei ist komplett abhängig vom russischen Gas, und Länder wie Tschechien und Österreich beziehen heute den größten Teil ihres Erdgases aus Russland“. Man dürfe dieses Thema nicht nur national behandeln, schließlich handele es sich um eine europäische Gasmangellage. Deswegen brauche es auch europäisch aufeinander abgestimmte Notfallpläne. Außerdem kündigt Birnbaum steigende Preise für Stromkunden an. Der Umstieg von Pipeline- auf LNG-Gas verteuere die Gaspreise und auch Kohlestrom werde durch den CO2-Preis teurer. „Wir pendeln uns erst mal auf einem höheren Niveau ein“, und diese Preise müsse man auch an die eigenen Kunden weitergeben.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur