Die Klimaschutzbewegung dürfte sich in erster Linie oder zunächst über diese Nachricht freuen: Der Energieverbrauch in Deutschland ist im bisherigen Jahr auf ein neues Rekordtief gesunken. Das entlastet die CO-2-Bilanz. Zufällig oder gezielt: So stellen sich einige Klimaschützer auch die Zukunft vor – einen geringeren Verbrauch an Energie. Dies sei die Lösung für die CO-2-Problematik, die am effektivsten hilft. Andere befürchten: Die Industrie – hier die „energieintensive“ – stellt einfach weniger her. Das kostet Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft und am Ende auch Steuern.
Diese Wirtschaft wirkt – oder?
Zynisch formuliert ließe sich sagen, dass die Wirtschaftspolitik wirkt. Die hat für steigende Energiepreise gesorgt, mittels der immer weiteren Staatsverschuldung auch letztlich für steigende Zinsen mitgesorgt (die durch die Zentralbanken formal angeregt worden sind) und am Ende auch mit Aussichten auf künftige Vorschriften die Industrie verschreckt.
Die Wirtschaftsleistung in Deutschland jedenfalls, zum Beispiel messbar am BIP (Bruttoinlandsprodukt) ist „seit mehreren Quartalen an der Null-Linie“ unterwegs. Diese „leichte Schwäche“ könnte noch verkraftbar sein, meinen zumindest einige Beobachter. Tatsächlich ist sie es nicht.
Eine Wirtschaft, in der Kapital gesammelt und dann auch verwendet wird, benötigt Wachstum. Sonst wird das Kapital am Ende auswandern – so die einfache Gleichung in dieser Betrachtung, die auch Karl Marx in etwa so teilen würde. Genau dies scheint zu passieren. Die Industrie selbst wächst weniger und fällt in ihrer Leistung zurück. Dies wiederum zeigt sich in der sinkenden Energieverbrauchs-Statistik.
Die wiederum enthält am Ende nur die Statistik über den gesamten Verbrauch. Das heißt: Die Industrie baut verlässlich gesichert in Deutschland Produktionskapazitäten ab – hierzulande oder eben durch Abwanderung. Die Gleichung ist nicht besonders erfreulich.