Sollten Verbraucher zwangsweise an die Fernwärme angeschlossen werden? Die Diskussion läuft – dies jedoch sieht der Energieexperte des RWI-Leibniz-Institutes, Manuel Frondel, kritisch. Es würde höchste Zeit, das Fernwärme-Monopol zu zerschlagen, so Frondel.
Preise müssen frei bestimmbar sein, oder?
„Der Energieexperte des RWI-Leibniz-Institutes, Manuel Frondel, warnt vor einer Anschlusspflicht für Fernwärme. „Die Pflicht zum Fernwärmeanschluss geht in die völlig falsche Richtung – das darf auch unter dem Deckmantel des Klimaschutzes nicht geschehen“, sagte Frondel der „Rheinischen Post“.
Der Stadtwerkeverband VKU hat eine Pflicht zur Nutzung von Fernwärmeangeboten vorgeschlagen. Am Montag ist der Fernwärmegipfel von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Im Gegenteil müsse die Politik für mehr Wettbewerb sorgen, fordert Frondel: „Es wird höchste Zeit, das Fernwärme-Monopol zu zerschlagen. Nachdem der Strommarkt bereits seit 1998 liberalisiert ist und sich Stromverbraucher ihren Versorger aus einer Vielzahl an Anbietern aussuchen können, stellt sich längst die Frage, warum nicht auch der Fernwärmemarkt liberalisiert worden ist.“
Der Forscher nennt ein Beispiel: „Als Kunde der Stadtwerke Heidelberg bin ich von diesem Monopolisten abhängig und bekomme von diesem die Preise diktiert, obwohl die Fernwärme, die wir beziehen, vom Kohlekraftwerke aus Mannheim stammt, also von einem Wettbewerber.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Heizung, über dts Nachrichtenagentur