Edeka hatte kürzlich eine Kampagne begonnen, wonach „bei Edeka blau nicht zu Wahl steht“. Gemeint offensichtlich die AfD. Edeka geriet daraufhin ins Kreuzfeuer der sozialen Medien, in denen u.a. darauf verwiesen wurde, Edeka habe schon in dunklen Zeiten der damaligen Regierung ihren Dienst erwiesen und dazu aufgefordert Mitglied der Partei zu werden.
Nun wehren sich allerdings auch die eigentlichen Marktbetreiber gegen die politische Kampagne der Genossenschaft.
Die Marktbetreiber wehren sich
So habe Sebastian Becker, Betreiber des Edeka Centers in Zerbst (Sachsen-Anhalt), auf Facebook geschrieben, dass er Lebensmitteleinzelhändler sei und kein Politiker, weshalb er seinen Markt aus solchen Themen heraushalten wolle. Becker habe betont, dass sein Markt für alle offen sei und dass er sich als unabhängiger Einzelhändler von der politischen Botschaft distanziere.
Auch andere Betreiber hätten sich ähnlich geäußert. Heiko Grunert vom E-Center Aschersleben (Sachsen-Anhalt) habe geschrieben, dass sie sich als Lebensmittelsupermarkt verstünden und nicht als politische Plattform. Er habe außerdem angemerkt, dass in einer Demokratie das Volk der Souverän sei und seine Wahl treffen werde.
Edeka-Bienek aus Halberstadt (Sachsen-Anhalt) habe ebenfalls kritisch reagiert und betont, dass man die Anti-AfD-Kampagne ablehne und die Supermärkte für alle Menschen offen seien, unabhängig von politischen Präferenzen.
Das Team von „Nah und Gut“ Schmidt in Bockau (Sachsen) habe mitgeteilt, dass man sich auf das Wesentliche konzentrieren wolle, nämlich darauf, die Kunden mit frischen Produkten und gutem Service zu versorgen. Man habe erklärt, dass man nicht nachvollziehen könne, warum sich Edeka zu politischen Themen äußere, und dass man sich klar davon distanziere. Zudem habe das Team hervorgehoben, dass solche Maßnahmen die Existenz und Arbeitsplätze gefährden könnten. Insgesamt sollen in den Edeka-Märkten rund 400.000 Menschen arbeiten.