Erneut ist die Zahl der Kurzarbeiter im Mai gesunken. Wie das Münchener Ifo Institut am Donnerstag mitteilte, sank die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland im vergangenen Monat von rund 399.000 im April auf nur noch 277.000 im Mai. Das entspricht einem Rückgang von 0,8 Prozent.
Geschätzt werden diese Zahlen vom Ifo Institut auf der Basis sowohl der eigenen Umfragen bei den Unternehmen als auch der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Der Trend zu weniger Kurzarbeit hält damit an und der Rückgang zieht sich erfreulicherweise auch durch alle Wirtschaftszweige, ergänzt der Ifo-Experte Stefan Sauer.
„Die größten Rückgänge verzeichnen der Handel, wo Kurzarbeit kaum noch eine Rolle spielt (0,5 Prozent), und das Gastgewerbe, wo noch 3,9 Prozent der Beschäftigten oder 42.000 Menschen auf Kurzarbeit sind“, berichtet Stefan Bauer. Noch recht hoch ist die Kurzarbeit derzeit in der Automobilindustrie. Hier sind 38.000 Beschäftigte betroffen, was einem Anteil von 4,1 Prozent aller Beschäftigten entspricht.
Nur noch wenige Gewerbe sind stärker betroffen
Vergleichsweise hoch ist die Zahl der Kurzarbeiter mit einem Anteil von 3,9 Prozent auch in der Textilindustrie und im Druckergewerbe. Hier arbeiten 5.000 Beschäftigte kürzer als normal, was einem Anteil von 4,2 Prozent aller Beschäftigten entspricht. In der Textilindustrie waren im Mai 13.000 Beschäftige in Kurzarbeit, was einem Anteil von 3,9 Prozent aller Beschäftigen entsprach.
Ein Blick auf die längeren Zahlenreihen zeigt, wie deutlich sich die Lage verbessert hat. Ihren Höchststand erreichte die Zahl der Kurzarbeiter in den ersten Monaten nach dem Beginn der Corona-Pandemie. Schon im zweiten Halbjahr 2020 gingen die Zahlen deutlich zurück. Zum Ende des Jahres und in den ersten beiden Monaten des Jahres 2021 war jedoch ein erneuter Anstieg zu verzeichnen.
Er war durch die Lockdowns bedingt, erreichte aber bei weitem nicht mehr das hohe Kurzarbeiterniveau des Jahres 2020. Schon im letzten Winter lag die Zahl der Kurzarbeiter um mehr als 50 Prozent unter dem Niveau vom Winter 2020/2021 und die aktuellen Zahlen haben sich gegenüber den Werten aus dem letzten Winter nochmals halbiert.