Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhte sich die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Mai im Vergleich zum April 2022 leicht um 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2021 ergab sich hingegen ein kräftiges Minus von 1,5 Prozent.
Gegenüber dem April 2022 stellen diese Zahlen sowohl eine Verbesserung wie auch eine Verschlechterung dar, denn im April hatte der Anstieg im Vergleich zum März 2022 noch bei plus 1,3 Prozent gelegen. Allerdings lag die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Vergleich zum Vorjahr im April um 2,5 Prozent niedriger.
Sehr unterschiedlich fiel die Entwicklung in den einzelnen Sektoren der deutschen Wirtschaft aus. Während die Industrieproduktion im Produzierenden Gewerbe ohne die Bereiche Energie und Baugewerbe im Mai 2022 gegenüber dem April saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent anstieg und die Produktion von Investitionsgütern sogar um 2,2 Prozent zulegte, war die Produktion von Konsumgütern um 0,9 Prozent rückläufig.
Die gestörten Lieferketten und der Mangel an Rohstoffen belasten weiterhin die Produktionsergebnisse
Auch die Produktion von Vorleistungsgütern nahm um 0,4 Prozent ab. Einen starken Einbruch erlebte die Energieerzeugung. Sie fiel im Mai um 5,8 Prozent niedriger aus als noch im April. Ein leichter Anstieg war hingegen bei der Bauproduktion zu verzeichnen. Sie stieg im Mai um 0,4 Prozent an.
Beeinträchtigt ist die Produktion auch weiterhin durch gestörte Lieferketten und eine beachtliche Knappheit an Vorprodukten. Ablesen lässt sich diese Entwicklung beispielsweise an der Bauproduktion. Sie liegt heute knapp 20 Prozent höher als noch vor zehn Jahren. Die gesamte Industrieproduktion liegt hingegen nur auf dem Niveau von 2012.
Die anhaltende Unfähigkeit, im gewünschten Maß zu produzieren, spiegelt sich auch in den regelmäßigen Umfragen des Münchener Ifo Instituts wider. So gaben bei der Umfrage von Mai 77,2 Prozent der befragten Industrieunternehmen an, unter einem Mangel an Vorprodukten und Rohstoffen zu leiden.