Wer seine Stromerzeugung ganz oder zumindest sehr stark auf die erneuerbaren Energieträger ausrichtet, ist zwangsläufig den natürlichen Veränderungen sehr stark ausgesetzt. Bei Flaute dreht sich halt kein Windrad und nachts können auch die zusätzlich installierten Solaranlagen keinen Strom erzeugen.
Die Masse des deutschen Stroms wird daher auch weiterhin in konventionellen Kraftwerken gewonnen. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, wurde mit 52,9 Prozent mehr als die Hälfte des in Deutschland erzeugten Stroms mit Hilfe der konventionellen Energieträger erzeugt.
Unter ihnen nimmt die Kohle mit einem Anteil von 31,5 Prozent die bedeutendste Stellung ein. Im Vergleich zum 1. Quartal 2021 sank zwar die gesamte Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern um 8,0 Prozent, doch der niedrige Anteil von 48,6 Prozent, der im ersten Quartal 2020 verzeichnet worden war, konnte noch nicht wieder erreicht werden.
Der sonnige März begünstigte die Solarenergie
Spiegelbildlich dazu stieg die Strommengen, die mit Hilfe von regenerativen Energien gewonnen wurde, wieder an. Sie war im 1. Quartal 2021 aufgrund eines sehr windarmen Winters stark gesunken und erhöhte sich deshalb im Jahresvergleich um 28,8 Prozent. Der Anteil des Stroms, der durch Windräder erzeugt wurde, stieg daher wieder auf 30,1 Prozent an. Im vergangenen Jahr hatte er aufgrund der tagelangen Flaute nur bei 24,2 Prozent gelegen.
Einen starken Anstieg verzeichnete auch die Einspeisung aus Photovoltaik. Sie stieg im Jahresvergleich um 34,7 Prozent an. Zu verdanken ist dieser Anstieg ebenfalls dem Wetter, denn der März 2022 war ungewöhnlich sonnig. Trotz dieser Begünstigung durch Mutter Natur wurden im ersten Quartal lediglich 6,3 Prozent der erzeugten Gesamtstrommenge durch Solarzellen gewonnen. Im Vorjahr hatte dieser Anteil bei 4,7 Prozent gelegen.
Einen starken Rückgang verzeichnete die Stromerzeugung durch Kernkraftwerke, nachdem von den verbliebenen sechs Reaktoren zum Ende des Jahres 2021 drei weitere abgeschaltet worden waren. Die in den Kernkraftwerken erzeugte Strommenge sank deshalb erwartungsgemäß um 49,0 Prozent.