Die aktuelle Wirtschaftspolitik schwächelt. Die Wirtschaft ist im 2. Quartal sogar in sich zusammengefallen. Achtung: Nun steigt die Inflationsrate breits in mehreren Bundesländern, wie Statistiken zeigen.
In NRW legten die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, nachdem die Teuerungsrate im Juni noch 2,2 Prozent betragen hatte, wie das Statistische Landesamt heute mitteilte. In Sachsen kletterte die Inflationsrate sogar von 2,8 auf 3,1 Prozent, in Baden-Württemberg von 1,9 auf 2,1 Prozent. In Hessen (1,8 Prozent) und Brandenburg (2,6 Prozent) blieb sie dagegen unverändert, während sie in Bayern von 2,7 auf 2,5 Prozent sank.
Die Mittelschicht wird am Ende zahlen müssen
Familien leiden derzeit besonders. Dienstleistungen verteuerten sich im Juli um durchschnittlich 3,9 Prozent. Ökonomen erklären das mit deutlich gestiegenen Löhnen. Die höheren Personalkosten werden von vielen Unternehmen an die Kunden weitergereicht. Energie verbilligte sich dagegen um 1,7 Prozent. Nahrungsmittel kosteten im Schnitt 1,3 Prozent mehr als im Juli 2023. Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise herausgerechnet werden, verharrte bei 2,9 Prozent.
Zielinflation noch nicht erreicht
Die Ökonomen von Deutsche Bank Research rechnen für das Gesamtjahr 2024 mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,2 Prozent in Deutschland. 2025 soll sie dann auf 2,1 Prozent fallen. Der Juli-Umfrage des ifo-Instituts zufolge wollen vor allem in der Industrie etwas mehr Unternehmen als im Vormonat ihre Preise anheben, die konsumnahen Bereiche planen hingegen seltener mit steigenden Preisen. Daher dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten zurückgehen, sagte ifo-Konjunkturexperte Sascha Möhrle. Damit liegt die Inflationsrate dennoch weiterhin über der Rate von 2,0 Prozent, welche die Europäische Zentralbank als Zielinflation in der Eurozone anpeilt.