Die Regierung sorgt sich aktuell um die Zustimmung der Wähler für andere Parteien – aber vielleicht ist einfach die Sorge der Menschen größer als das, was die Regierung für möglich hält? Deutschland sei wirtschaftlich buchstäblich krank, so heißt es.
Bloomberg hat eine neue Studie vorgelegt
Dabei hat die Wirtschaftsagentur Bloomberg eine neue Studie vorgelegt, die diesen Verdacht oder diese Beschreibung erhärtet. Denn das BIP hat einer Analyse des „Verbandes der forschenden Arzneimittelhersteller“ (VFA) nach im vergangenen Jahr vor allem deshalb einen negativen Wert angenommen, weil so viele Menschen hierzulande erkrankt sind. Ohne die überdurchschnittlichen Arbeitsausfälle wäre demnach das BIP um 0,5 % gestiegen.
Der Krankenstand würde 2023 sogar das Niveau übertroffen haben, das im Pandemie-Jahr vorherrschte. Der Stand sei sogar auf Rekordwert gestiegen, so die Mitteilung. Dabei hat Deutschland in der hier untersuchten 5-Länder-Gruppe Kanada, Schweden, USA, Australien und eben unser Land den höchsten Krankenstand aufgewiesen. Ausgerechnet Schweden, in der Anfangsphase der Corona-Pandemie quasi der Gegenpol zu Deutschland, würde den niedrigsten Krankenstand gehabt haben.
Die Ökonomen Claus Michelsen und Simon Junker haben dazu in der Studie aufgeschrieben: „Wäre der Krankenstand nicht erneut so hoch gewesen, wären im Jahr 2023 etwa 26 Milliarden Euro zusätzlich erwirtschaftet worden”.
Da auch am Ende des vergangenen Jahres die Zahlen noch hoch waren, würde im laufenden Jahr am Anfang – im ersten Quartal – ein ähnlicher Einschnitt zumindest nicht überraschen.
Ob die Zahlen so stimmen, ist methodisch nicht festzustellen. Denn die Forscher haben offenbar das BIP den Arbeitsstunden zugeordnet. Es kann grundsätzlich diverse Faktoren dafür geben, weshalb das BIP zudem schwächer war. Heiß diskutiert wird in Deutschland seither auch die Frage, warum der Krankenstand so hoch ist oder war.