Die Wirtschaft läuft nicht. Der Wirtschaftsminister wird dies nicht leugnen, allerdings bleibt die Frage, wer hier für diese Stimmung wohl verantwortlich ist.
Neue Wirtschaftszahlen aus Deutschland bringen erneut schlechte Nachrichten: Die Industrie erlebt einen weiteren Einbruch, während der Dienstleistungssektor nur schwach wächst. Dies zeigt den Einkaufsmanagerindex (PMI) für September, der bei 47,2 Punkten liegt – deutlich unter den Erwartungen (48,2) und dem Vormonatswert (48,4). Werte unter 50 weisen auf eine Rezession.
Das sind keine ordentlichen Zahlen
Cyrus de la Rubia von S&P Global erklärt, dass der Abschwung im verarbeitenden Gewerbe sich weiter verschärft hat. Die Produktion fiel so stark wie seit einem Jahr nicht mehr, und die Auftragseingänge brachen massiv ein. Unternehmen reagieren mit deutlichem Stellenabbau, der so ausgeprägt ist wie seit der COVID-19-Pandemie 2020 nicht mehr. Dies befeuert die Diskussion über ein mögliches Deindustralisierungs-Procedere im Land weiter. Es sieht nicht so aus, als sei das nur eine falsche Theorie gewesen.
Der zuvor bestehende Optimismus der Unternehmen wich im September einem Pessimismus, wie er seit einem Jahr nicht mehr gesehen wurde. Negative Nachrichten, insbesondere aus der Automobilbranche, verstärken diesen Trend. Auch der Dienstleistungssektor, bislang widerstandsfähig, verzeichnet einen Abschwung und zeigt zunehmende Personalreduktionen, da die Aufträge stark rückläufig sind und das Neugeschäft deutlich schwächer wird.
Wer kann das Blatt wenden?