In Deutschland wurde mehr konsumiert als vor der Corona-Pandemie – in Geld-Ausgaben ausgedrückt. Hier wurden 4,6 % mehr ausgegeben als 2020 – die Preise sind allerdings um mehr als 10 % gestiegen…
Kaufen wir mehr? Oder zahlen wir einfach viel mehr?
„Die Deutschen haben bei ihren Konsumausgaben die Corona-Pandemie hinter sich gelassen. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte am Freitag Zahlen für das Jahr 2021, wonach die privaten Haushalte durchschnittlich 2.623 Euro im Monat für ihren Konsum ausgegeben, und damit 4,6 Prozent oder 116 Euro mehr als im Jahr 2020.
Die privaten Konsumausgaben hätten damit nach dem Rückgang im ersten Corona-Jahr 2020 sogar das Niveau des Jahres 2019 (2.574 Euro) übertroffen. Mit Ausnahme des Bereichs Verkehr gaben die Haushalte 2021 in allen Bereichen mehr Geld aus als im Vorjahr. Allerdings blieben einige Ausgabenbereiche weiterhin unter dem Vor-Corona-Niveau, so das Bundesamt. Insgesamt stiegen die privaten Konsumausgaben im Jahr 2021 auch etwas stärker als die Verbraucherpreise, die sich im Jahresdurchschnitt 2021 um 3,1 Prozent gegenüber 2020 erhöht hatten. Im Jahr 2021 gaben die privaten Haushalte durchschnittlich 322 Euro im Monat für den Bereich Verkehr aus und damit 29 Euro weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 (351 Euro). Zum Bereich Verkehr zählen beispielsweise Ausgaben für die Anschaffung und den Betrieb von Kraftfahrzeugen oder die Kosten für Bus- und Bahnfahrkarten. Auch die Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur (255 Euro) sowie Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (113 Euro) blieben unter dem Niveau des Jahres 2019 (284 Euro bzw. 157 Euro). Ebenso gaben die privaten Haushalte für Bekleidung (98 Euro) und Bildung (18 Euro) etwas weniger aus (2019: 106 Euro bzw. 21 Euro). Im Vergleich zum Jahr 2020 sind die Ausgaben allerdings in allen Bereichen außer im Verkehrsbereich (2020: 325 Euro) wieder gestiegen. Mit 37 Prozent (2019: 35 Prozent) machten im Jahr 2021 die Ausgaben für das Wohnen weiterhin den größten Anteil an den Konsumausgaben der privaten Haushalte aus. Den zweitgrößten Anteil mit 15 Prozent (2019: 14 Prozent) hatten wie in den Vorjahren die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren. Weiterhin an dritter Stelle lag der Anteil für Verkehrsausgaben mit 12 Prozent (2019: 14 Prozent). Die Ausgaben für Freizeit, Unterhaltung und Kultur belegten mit 10 Prozent (2019: 11 Prozent) wie auch im Vor-Corona-Jahr den vierten Platz. An fünfter Stelle folgten mit 6 Prozent (2019: 5 Prozent) die Ausgaben für Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände. Diese sind damit im Vergleich zum Jahr 2019 um eine Position vorgerückt. Im Jahr 2019 hatten an fünfter Position mit einem Anteil von 6 Prozent noch die Ausgaben für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen gestanden. Ihr Anteil an den gesamten Konsumausgaben befand sich 2021 mit 4 Prozent der gesamten Konsumausgaben weiterhin unter dem Vor-Corona-Niveau. Der Anteil der Gesundheitsausgaben lag unterdessen im Jahr 2021 wie in den Vorjahren bei rund 4 Prozent, so das Bundesamt.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Junges Pärchen mit Einkaufstaschen, über dts Nachrichtenagentur