Auch wenn die vergangenen Wochen den Eindruck aufkommen ließen, unser Leben wird wieder normaler, zeigen die am Donnerstag veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamt (Destatis) zur Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe, dass die Corona-Pandemie wirtschaftlich immer noch nachwirkt.
Im Vergleich zum Mai 2020 ging die Zahl der Beschäftigten in Deutschland in nahezu allen Branchen zurück. Im verarbeitenden Gewerbe waren nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts im Mai rund 94.000 Personen weniger beschäftigt als noch ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Rückgang von 1,7 Prozent. Eingang in die Statistik fanden Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten.
Gegenüber dem Vorkrisenniveau vom Mai 2019 betrug der Rückgang der Beschäftigung sogar 2,2 Prozent. Auch gegenüber dem April 2021 konnte im Mai keine Verbesserung verzeichnet werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass Kurzarbeiter in dieser Statistik als Beschäftigte gelten, sodass sich Veränderungen bei der Kurzarbeit nicht auf die Zahl der Beschäftigten auswirken.
Starker Rückgang in der Metallindustrie
Den stärksten Rückgang verzeichnete die Zahl der Beschäftigten im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung. Hier lagen die Maizahlen um 5,6 Prozent unter den Werten aus dem Mai 2020. Auch im Maschinenbau (-3,9 Prozent) und in der Herstellung von Metallerzeugnissen (-3,6 Prozent) war der Personalabbau deutlich.
Nicht ganz so stark war der Arbeitsplatzverlust in der Automobilbranche (-2,7 Prozent) und bei der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (-1,9 Prozent). Kaum verändert hat sich in den letzten zwölf Monaten die Zahl der Beschäftigten in der chemischen Industrie (-0,3 Prozent) und bei der Herstellung von Geräten zur Datenverarbeitung. Hier war sogar ein leichter Zuwachs von plus 0,1 Prozent zu verzeichnen.
Den stärksten Zuwachs erfuhr die Beschäftigung im Bereich der Herstellung von Futter- und Nahrungsmitteln. In diesem Sektor stieg die Zahl der Arbeiter und Angestellten gegenüber dem Mai 2020 um plus 5,5 Prozent. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden hat sich in Deutschland jedoch auf 638 Millionen Stunden erhöht. Dieser Anstieg geht allerdings zu einem großen Teil auf die durch die Pandemie bedingten Produktionsunterbrechungen im Mai 2020 zurück.