Die Corona-Maßnahmen in Deutschland (hier lassen sich die Angaben aus unserer Sicht am einfachsten und sichersten prüfen) haben Wirkung. Die Zukunft wird zeigen, dass die Insolvenzwelle wohl ausgesprochen groß sein dürfte. Die Insolvenzfristen wurden inzwischen mehrfach verschoben, womit das Ausmaß der wirtschaftlichen Probleme noch nicht sichtbargeworden ist.
Es wird aber sichtbar. Dies wiederum ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, aus der die „Rheinische Post“ nun indirekt zitiert. Sie lässt den IHK-Präsidenten Elmar te Neues zu Wort kommen. Die Befragung basiert auf rund 350 Kleinunternehmern.
„Ganz besonders unter Druck“
Der Funktionär beschreibt, dass ein „Großteil unserer Mitgliedsunternehmen“ Kleingewerbetreibende seien. Diese Unternehmen und Firmen stünden nun ganz besonders unter Druck.
45 % der Befragten hätten ihr Geschäft aus Infektionsschutzgründen schließen müssen, was die Ursache für die Umsatzeinbrüche sei. Gut 25 % würden unter dem annähernd auf Null zurückgefahrenen Veranstaltungsgeschäft leiden.
Über 50 % der Befragten gaben an, dass die insgesamt verringerte Nachfrage sich negativ auswirke. Insgesamt sollen daher 55 % (!) der Kleingewerbetreibenden sowie Solo-Selbstständigen 2020 auf ihre eigenen Rücklagen zurück gegriffen haben.
9 % der Befragten würden damit rechnen, Insolvenz anmelden zu müssen. Gut 20 % gaben an, ihr Gewerbe aufzugeben (also auch, wenn die Insolvenz noch nicht erreicht ist).
Der Schaden, der demzufolge entsteht, ist mit Überbrückungshilfen nicht zu meistern. Bis dato werden Funktionäre nicht dahingehend zitiert, dass sie eine perfekte Lösung haben wollten. Allerdings fragen sich zunehmend Beobachter, ob überhaupt über die mittel- und langfristigen Existenzen nachgedacht würde – offenbar nicht.
Ein erheblicher Teil dieser Gesellschaft, jene, die Zeit und Geld riskiert haben, fällt durch das Raster. Offenbar auch unwiderruflich.