Nach Berichten ist der Ifo-Geschäftsklimaindex besser ausgefallen als erwartet, sank aber dennoch leicht. Der Immobiliensektor habe vor dem Wohnbaugipfel im Kanzleramt „leicht rumort“, hieß es einem Bericht nach. Der Immobilienmarkt ist durch steigende Zinsen und durch neue Rahmenbedingungen belastet.
Belastete Wirtschaft in Deutschland
„Für 10 Uhr werden neue Zahlen aus dem Ifo-Geschäftsklimaindex erwartet und der Immobiliensektor dürfte auf den „Wohnbaugipfel“ am Nachmittag im Kanzleramt schauen. „Die enttäuschten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed dürften die Stimmung an der Börse noch eine ganze Weile belasten“, kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, die Börsenlage am Morgen: „Zudem droht in den USA mal wieder ein Shutdown, der auch die für die Börsen so wichtige Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts und der Inflationsdaten im Oktober verzögern könnte.“ Seiner Ansicht nach rumort es unterdessen in der deutschen Immobilienbranche: „Die Zinsen sind so dynamisch gestiegen, dass einige Menschen erst jetzt bemerken, wie stark es den Wert ihrer Immobilie negativ beeinflusst hat. Einen Käufer zu finden, ist in Großstädten selbst bei Zugeständnissen von zehn bis 15 Prozent gegenüber den Höchstpreisen des Jahres 2022 keine Garantie mehr.“ Die Preise fallen, die Käufer sind in einen Streik eingetreten, weil der Marktzugang durch die nun teuren Hypothekenkredite versperrt wurde. „Sie rechnen eher damit, in drei bis sechs Monaten noch günstigere Preise zu bekommen“, so Stanzl. Wer in dieses Umfeld hinein mit steigenden Baukosten Projekte umsetze, könnte also am Ende ein Minusgeschäft machen oder unverkäufliche Bauten in seinem Buch führen, so die Befürchtung. Papiere des Immobilienkonzerns Vonovia waren trotzdem am Morgen mit einem Plus von 0,8 Prozent klar der größte Gewinner in den ersten Handelsminuten, wohl auch weil erste Details zu erweiterter Wohnbauförderung durchgesickert waren, die am Nachmittag im Kanzleramt wohl offiziell verkündet werden.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Frankfurter Börse (Archiv), über dts Nachrichtenagentur