Corona könnte sich nach Meinung von Kritikern für größere Institutionen und Konzerne als Geschenk des Himmels erweisen. Die Pandemie habe alle Hürden eingerissen, wenn es um die Verknüpfung transnationaler Pläne in internationalen Organisationen ginge. Dies jedenfalls lesen Kritiker aus den Reden des Weltwirtschaftsforums heraus, das in diesem Jahr online abgehalten wurde.
Die Kanzlerin selbst betonte es in ihrer Rede relativ offensichtlich: Unternehmen wären „nicht von selbst“ bereit, die übergeordneten Ziele anzugehen. Die Biodiversität, die CO-2-Reduzierung oder der Umweltschutz etwa seien übergeordnete Ziele, für die es „Leitplanken“ brauche. Leitplanken und „Lenkung“, hier durch die CO-2-Preise.
Lenkungswirtschaft incoming?
Für die Umsetzung solcher Leitplanken benötigte die Politik allerdings einen „multilateralen“ Ansatz, so die Kanzlerin, also große internationale Organisationen – so, wie wir es bei der Leitplanken-Errichtung während der Corona-Krise bereits kennengelernt haben.
Zudem benötigte die Politik ein höheres Maß an Entschlossenheit, die allerdings Kritikern teils schon in der herrschenden Krise zu weit gegangen ist. Wie die Zukunft gestaltet werden könne, führte zudem die Chefin der EU-Kommission Ursula von der Leyen aus, die den „Green Deal“ Ende 2019 verkündete (ein Billionen-Paket).
Der „Klimaschutz (spielt) bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise“ eine zentrale Rolle, so die Ausführung der nicht in den EU-Parlamentswahlen gewählten Kommissions-Chefin. Der EU-Haushalt mit 1,2 Billionen Euro für sieben Jahre und der 750 Milliarden Euro umfassende Wiederaufbaufonds zur Bewältigung der Corona-Krise würden „zu einem großen Teil für Investitionen in die CO-2-Reduzierung genutzt“, ließ sie lt. „Welt“ wissen.
Die Agenda ist unmissverständlich: „Private Investitionen werden in den nächsten Jahren über Regulierungen, finanzielle Anreize und staatliche Aufträge und Investitionen gezielt in Richtung Nachhaltigkeit gelenkt“ und wir hätten jetzt die „Chance, die Art, wie wir leben und wirtschaften, zu ändern!“ Fraglich ist, ob dies jeder Mensch so möchte.