Das Maskendrama scheint die CDU länger zu beschäftigen als wahrscheinlich gewollt. Nun veröffentlichte die „FAZ“ einen Bericht, wonach der vormalige CDU-Abgeordnete im Deutschen Bundestag, Mark Hauptmann, eine Provision in Höhe von 997.000 Euro für die Vermittlung von Masken erhalten habe.
Schriftliche Erklärung unterzeichnet
Der Politiker hatte die oft als „Ehrenerklärung“ aufgefasste Unions-Erklärung am 10. März unterzeichnete: „In den Jahren 2020/2021 habe ich keine finanziellen Leistungen – weder direkt noch über Gesellschaften – aus dem Kauf oder Verkauf von Medizinprodukten … im Zusammenhang mit der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie erhalten.“
Diese Erklärung könnte sich als brüchig erweisen. Seit dem 20. März soll die Generalstaatsanwaltschaft Jena wg. Verdachts auf Bestechlichkeit gegen Hauptmann ermitteln. Am 25. März durchsuchte das Landeskriminalamt Thüringens das Wahlkreisbüro des Abgeordneten sowie mehrere Kreisgeschäftsstellen und schließlich auch Wohnungen sowie Büros einer „Firma aus Frankfurt am Main, die mit Medizinprodukten handelt.“
Dabei seien Anhaltspunkte dafür aufgetaucht, Hauptmann habe in seiner Funktion als Abgeordneter „Provisionszahlungen für die Vermittlungstätigkeit“ haben wollen, er habe sich diese Provisionen „versprechen (…) lassen“.
Die Rechnung habe er über eine Gesellschaft, die er selbst gegründet habe, gestellt. Die Firma hätte diese Rechnung bezahlt. Der Name der Firma: „Hauptmann Global Consult“, deren Firmenzweck u.a. darin besteht, „Aufträge zu vermitteln“. Diese Konstruktion ist deshalb interessant, weil Firmeneinnahmen hier nicht dem Bundestag gegenüber angezeigt werden müssen.
Auch der CDU-Kreisverband Suhl steht im Lichte der Ermittlungen. Die Frankfurter Firma, die Provisionszahlungen vornahm, hat dem Kreisverband 7.000 Euro gespendet. Hauptmann stand dem Kreisverband vor, verwahrte sich aber gegen die Vermutung, es habe hier einen Zusammenhang gegeben.
Mittlerweile hat Hauptmann sein Bundestagsmandat niedergelegt, um „seine Familie zu schützen“.