Die Banken scheinen sich auf einen großen Crash vorzubereiten. Dies jedenfalls ist der Eindruck, nachdem die Insolvenzwelle ab dem 31. Januar sich in Gang setzen dürfte. Mit diesem Tag endet die Schonfrist für Unternehmen, die bis dato ihre Insolvenz auf Basis der Anordnungen des Bundes noch nicht anmelden mussten. Die Corona-Maßnahmen haben aber mutmaßlich eine breite Schneise an Problemen hinterlassen.
Zuletzt berichteten Medien darüber, dass es nach Ansicht des DIW, des Instituts der deutschen Wirtschaft, 4.500 Zombie-Unternehmen geben solle. Die Firmen sind im Normalfall nicht mehr überlebensfähig, sondern hängen an den Hilfsmaßnahmen, so die Definition.
Möglicherweise, so auch die Einschätzung von Experten, werden die Unternehmen nicht sofort Insolvenz anmelden. Dennoch sollen es nach Meinung des IW Köln insgesamt 23.250 Unternehmenspleiten 2021 werden. Damit wäre ein neuer zwischenzeitlicher Rekord seit 2014 fällig.
Banken vor neuen Problemen
Dies ist ein Problem. Ein weitaus größeres Problem könnte infolge der Maßnahmen auf die Banken zukommen. Denn die Kreditausfälle sollen sich im laufenden Jahr möglicherweise vervielfachen. Denn nicht nur insolvente Unternehmen werden den Banken hier Kredite schulden.
Auch die Zahl der Kreditausfälle durch Unternehmen, die möglicherweise nicht gleich Insolvenz anmelden, wird sich steigern. Demzufolge werden die Banken Rückstellungen bilden müssen – und sie machen es offenbar.
So gibt es Meldungen, wonach die Summe fauler Kredite in der Eurozone schon auf 1,4 Billionen Euro gestiegen ist – das ist ausgehend von zuvor 503 Milliarden (0,5 Billionen) ein satter Sprung. Der Vorsitzende der Bafin (Bundesamt für Finanzdienstleistungen), Felix Hufeld, ist der Auffassung, die Bankbilanzen würden „früher oder später Schaden nehmen“.
Das ist korrekt. Die Banken scheinen dies ähnlich zu sehen. Die Commerzbank teilte mit, sie werde die Risikovorsorge im laufenden Jahr um 0,5 Millionen Euro auf 17 Milliarden Euro erhöhen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Situation um die Banken entwickelt.