Der Klimaschutz schreitet voran, die Energiekrise wird bewältigt. Robert Habeck scheint jedenfalls aktuell sehr zuversichtlich zu sein. Nun melden sich Fachleute zu Wort, also jene, die nicht Politik mit dem machen, was andernorts geleistet wird, sondern die selbst produzieren. So hat E.ON, der deutschlandweit führende Netzbetreiber, die Energiewende in Frage gestellt.
Chef Leonhard Birnbaum hat sich zu den Bedenken geäußert, die der Bundesrechnungshof angemeldet hat. Die Transformation der Energiewirtschaft war als riskant bezeichnet worden. Robert Habeck entgegnete sinngemäß, das sei Unsinn.
E.ON-Chef: Ausbau soll gebremst werden
Birnbaum nun fordert, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien gebremst werden solle. Zudem gebiete es sich, die Geschwindigkeit für den Ausbau von Netzen anzupassen.
Die Studie, auf die er abhebt (McKinsey) spricht davon, dass der Netzausbau wie auch die Sicherung der Versorgung mit Strom bis zum Jahr 2030 „wirklichkeitsfremd“ wären. Birnbaum unterstreicht die Aussage und fordert ein „Umdenken“. Die Engpässe im Netz sollten den Investoren aufgebürdet werden (und nicht in Staates Hand liegen, d. Red.). Dann könnte es allerdings passieren, dass die Bereitschaft, Geld in die Erneuerbaren Energien zu investieren, sinke. Dies würde die Geschwindigkeit des Transformationsprozesses reduzieren.
Die Bevölkerung würde die Energiewende (die dann langsamer eintreten würde) nur akzeptieren, wenn neben dem Klimaschutz auch die Sicherheit der Versorgung sowie die Bezahlbarkeit berücksichtigt werden würden. So weit der Fachmann aus der Praxis. Es steht derzeit indes nicht in Frage, die Energiewende anzuhalten. Die Regierung sieht sich und das Land auf gutem Wege, war zuletzt zu vernehmen.