Der Bitcoin ist ein weiteres Mal massiv gefallen. Der Kurs ist zum 28. Mai auf weniger als 30.000 Dollar gefallen. Ist dies das Ende des Aufwärtsmarsches? Die Kryptowährung jedenfalls gerät deutlich unter Druck. Allerdings bleiben Fragen.
Freie Währung?
Zunächst ist der Bitcoin ohnehin wie andere Kryptowährungen vergleichsweise schwach, nachdem die Währung in wenige Wochen über 40 % verloren hat. Auf der anderen Seite ist eine Korrektur aus Sicht des Finanzmarktes nicht unüblich, nachdem der Bitcoin sich binnen weniger Monate um mehrere hundert Prozent nach oben entwickelte.
Zwei Faktoren wirkten zuletzt auf den Bitcoin: Zunächst monierte Elon Musk, Gründer und Chef von Tesla sowie zuvor Großinvestor, dass der Bitcoin in der Produktion umweltschädlich sei. Der Energieverbrauch ist mittlerweile enorm. Die Aussage ließ darauf schließen, dass er nicht mehr an die große Zukunft glaube. Möglicherweise aber hat er auch auf einen Kursabsturz gesetzt und davon partizipiert. Dies ist bei spektakulären Aussagen von Großinvestoren nie auszuschließen.
Auf der anderen Seite jedoch hat nun auch China erneut betont, so die FAZ, Digitalwährungen nicht als Zahlungsmittel nutzen zu wollen. Das ist zudem ein klares Signal an die Eigentümer des Bitcoins, dass der Weg zu einer weltweit einsetzbaren Währung vergleichsweise lang ist. Wenn China als mittlerweile wichtiger weltweit agierender Handels- und Investitionspartner den Bitcoin erfolgreich ablehnt, dann ist er für zahlreiche Händler und Investoren auf der anderen Seite ein schlechter Deal.
Wenn der Bitcoin sich wie andere Kryptowährungen in der Praxis nicht als Währung durchsetzen wird, die tatsächlich in größerem Maß gehandelt wird, dann bleibt für dessen Wertermittlung nur die Spekulation – die reine Wette. Es ist eine Zocker“währung“.
Umgekehrt gilt in politischen wie auch wirtschaftlichen Fragen stets die Bemerkung „Cui bono“? Wem nutzt es. Freuen sich am Ende doch diejenigen, die auf einen Kurssturz setzen – und dann ggf. wieder zuschlagen? Oder bringt China eine eigene Digitalwährung auf den Markt?
Geld ist ein kompliziertes Gut – es gibt – außer mit Abstrichen Gold – keine historische Währung, die gehalten hat.