Nach den Maßnahmenauswirkungen am Bau kann es nun auch durch die fortwährende Energiekrise zu weiteren Engpässen bei Baumaterialien kommen, meint der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ebenso wie der Hauptverband der Baustoffindustrie. Das baupolitische Ziel, 400.000 neue Wohnungen zu bauen, sei gefährdet.
Die Regierung hatte 400.000 neue Wohneinheiten versprochen
„Angesichts der anhaltenden Energiekrise warnen der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Hauptverband der Baustoffindustrie vor Versorgungsengpässen. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf ein gemeinsames Positionspapier der beiden Verbände.
Auch wenn Deutschland grundsätzlich über genügend mineralische Rohstoffe, insbesondere bei den für die Bauwirtschaft wichtigen Rohstoffen Kies, Sand, Gips, Ton, Kalkstein und Naturstein verfüge, werde die „bedarfsgerechte Rohstoffsicherung“ zunehmend schwieriger, heißt es in dem Dokument. Die Nachfrage nach diesen Rohstoffen dürfte demnach „auf absehbare Zeit stabil bleiben“. Ein Grund für die Befürchtung der Verbände ist die geologische Verteilung der Vorkommen. Viele seien überbaut, lägen in Schutzgebieten oder unter landwirtschaftlichen Nutzflächen. Zudem sei die Erschließung neuer Abbaugebiete mit hohen regulatorischen Hürden und langjährigen Planungs- und Genehmigungsverfahren verbunden. Um die heimische Rohstoffproduktion zu stärken, bestehe akuter Handlungsbedarf.
Zudem gefährden die hohen Energiepreise die baupolitischen Ziele, darunter den Bau von 400.000 neuen Wohnungen. Zwar würden aktuell sämtliche Baustoffe weiterhin produziert, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Baustoffindustrie, Matthias Frederichs, „es gibt aber bereits erste Insolvenzen in der Branche und mit jedem Tag des gegenwärtigen Energiepreisniveaus drohen weitere Unternehmen zu folgen“. Immer mehr Unternehmen drosselten die Produktion. Es müsse jetzt gezielt darum gehen, die Industrie im Land zu halten. „Ansonsten droht für unsere Volkswirtschaft der Wechsel von Energie- zur Rohstoffabhängigkeit.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur