Der Skandal um die abgehörten Gespräche deutscher Offiziere schlägt hohe Wellen. Einige fragen sich, wie das passieren konnte, andere rätseln, ob Deutschland sich ernsthaft mit einem „Krieg“ gegen Russland beschäftigen würde. Mehrheitlich, so der subjektive Eindruck, herrscht wohl die Meinung vor, dass die Offiziere lediglich alle Optionen besprochen hätten – wie das eben in einer Planung passiert. Kaum verwunderlich aber, dass der russische Außenminister Lawrow schnell reagiert. Er gehe davon aus, „Nato wird Krieg mit Russland führen“ – der US-Verteidigungsminister habe einen „freudschen Versprecher“ hingelegt und sozusagen die wahren Absichten verkündet.
Die Rhetorik scheint derzeit keine Grenzen zu kennen:
„Erst vor wenigen Tagen hat Frankreichs Präsident Macron die Diskussion darum eröffnet, dass auch Bodentruppen aus NATO-Ländern in der Ukraine ggf. eingesetzt werden könnten oder sollten. Er schloss dies zumindest nicht aus. Wie die NATO sich in diesem Krieg positioniert, wird jetzt auch über Äußerungen des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin deutlich. Der hat davor gewarnt, was passieren würde, wenn die Ukraine verlöre. Die baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland würden besonders „anfällig für die zukünftigen Expansionsambitionen Putins“.
Nato sieht Angriff auf sich selbst
Diese drei Länder wäre durchgehend NATO-Mitglieder. Deshalb würde Russland damit der gesamten NATO den Krieg erklären, wenn ein einzelnes Land angegriffen würde. Kurz: Neutral formuliert erwartet die NATO, dass Putin ihr den Krieg erklären könnte.
Wie weit wird die NATO also selbst gehen mit solchen Äußerungen und strategischen Positionierungen? Wir erinnern.
„Raus aus der Komfortzone, ran an die Front, könnte es bald für Soldaten im Westen heißen. Vielleicht auch aus der Bundeswehr. Frankreichs Präsident Emanuel Macron hat „nichts ausgeschlossen“, beim Ziel, Russland am Sieg gegen die Ukraine zu hindern. Auch die Vorstellung, Soldaten an die Front zu senden, gehöre dazu, so Macron.“