In Deutschland tobt der Kampf gegen die Pandemie. Die nächsten Beschlüsse kommen – und werden weitere Einschnitte für die Wirtschaft bringen. Ist die Wirtschaft überhaupt zu retten? Alarmierende Zahlen sammeln sich am Arbeitsmarkt.
Nicht der Markt – der Staat gestaltet den Arbeitsmarkt
Grundsätzlich sollte der Arbeitsmarkt dem Lehrbuch nach in einer Abfolge von Nachfrage nach Arbeitskräften und einem Angebot folgen, die Löhne sollten sich in Preisverhandlungen ergeben. Diese Systematik ist ohnehin seit Jahrzehnten über Pauschalvereinbarungen mit Gewerkschaften oder über Mindestlöhne ausgehoben.
Da zumindest der Beschäftigungsgrad in Deutschland meist hoch war, haben wir uns mit diesem Modell des Marktes und weiteren Zutrittsbeschränkungen wie etwa Meistertiteln etc. arrangiert. Jetzt aber greift der Staat deutlich massiver ein.
Die Agentur für Arbeit meldet derzeit gut 2,827 Millionen Menschen als arbeitslos. Dies ist der Corona-Krise geschuldet und spiegelt dennoch bei weitem die Situation nicht wider. Es gibt einen weiteren Passus in den Statistiken, der den Trick zusammenfasst: Die „Unterbeschäftigung“.
Dies sind zumindest teils arbeitslose Menschen, die nur nicht als solche erfasst werden. 3,173 Millionen Menschen sind offiziell „unterbeschäftigt“. Sie sind derzeit in „Maßnahmen“ etc. scheinbar beschäftigt.
Vor allem aber sind zahlreiche Menschen in Kurzarbeit. Die allerdings wird verbrämt. Offiziell sind nur 197.000 Menschen in konjunkturell bedingter Kurzarbeit, heitß es. Die letzten wahren Zahlen stammen aus dem Januar. Wegen der Corona-Krise sind zusätzlich 2,85 Millionen Menschen in der Kurzarbeit. Das ist politisch so gewollt, weil die Menschen nicht zu den Opfern der Krise werden sollen. Tatsächlch aber sind jenseits aller politischen Ablenkungsversuche und medialer Fehlinformationen etwa 6 Millionen Menschen auch ohne Berücksichtigung der Kurzarbeit ohne Vollzeitbeschäftigung, obwohl sie diese suchen. Dies ist wirtschaftlicher und sozialpolitischer Sprengstoff.