In Deutschland verschärft sich nach Meinung des Kinderschutzbundes seit Jahren die Kinderarmut, so ein Bericht. Auch die Erhöhung der Regelsätze im Bürgergeld würde nicht dauerhaft helfen. Über Armutszunahmen haben wir ohnehin auch an anderer Stelle berichtet.
Ein Beispiel sind etwa Studierende…
„Die Armutsgefährdung in Deutschland ist weit bedenklicher als vermutet. Zahlreiche Studenten sind schon im Jahr 2021 gefährdet gewesen, so ein Bericht – genauer 37,9 %. Wer allein oder nur mit anderen Studenten zusammenlebte, war sogar zu 76,1 % armutsgefährdet. Da hat wohl auch die Regierung Merkel nicht genau hingesehen…
Es ist nicht nur die Inflation 2022 – Armut grassiert
„Viele Studenten in Deutschland (37,9 Prozent) sind im Jahr 2021 armutsgefährdet gewesen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Erstergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) am Mittwoch mit.
Noch deutlich höher war das relative Armutsrisiko für diejenigen, die allein oder ausschließlich mit anderen Studenten zusammenlebten: Gut drei Viertel (76,1 Prozent) von ihnen waren armutsgefährdet. Zum Vergleich: Insgesamt waren im vergangenen Jahr 15,8 Prozent der Bevölkerung in Deutschland von Armut bedroht. Eine Person gilt nach der Definition für EU-SILC als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2021 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 15.009 Euro netto im Jahr oder 1.251 Euro im Monat. Das Einkommensreferenzjahr ist das Vorjahr der Erhebung. Finanzielle Engpässe zeigen sich auch darin, dass nahezu zwei von fünf Studierenden (38,5 Prozent) im Jahr 2021 und damit schon vor der aktuellen Energiepreiskrise in Haushalten lebten, die nicht in der Lage waren, unerwartete größere Ausgaben aus eigenen finanziellen Mitteln zu bestreiten. Unter den allein oder zusammen mit anderen Studenten in Wohngemeinschaften lebenden Personen traf dies auf mehr als die Hälfte zu (55,5 Prozent). In der Gesamtbevölkerung war knapp ein Drittel (31,9 Prozent) finanziell nicht in der Lage, unerwartete größere Ausgaben zu bestreiten.
Geringen finanziellen Spielraum lassen Studierenden auch ihre Ausgaben für Wohnen, so die Statistiker weiter. 2021 lag der durchschnittliche Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Haushaltseinkommen für Studierende bei 31,6 Prozent und damit deutlich über der Wohnkostenbelastung der Gesamtbevölkerung (23,3 Prozent). Studenten, die allein oder in WGs lebten, mussten im Schnitt gut die Hälfte (51,1 Prozent) ihres verfügbaren Einkommens für die Wohnkosten aufbringen. Liegt die Wohnkostenbelastung auch nach Abzug möglicherweise erhaltener wohnungsbezogener Transferleistungen noch bei mehr als 40 Prozent, gelten Haushalte als überbelastet. Im vergangenen Jahr lebte knapp ein Viertel (24,2 Prozent) der Studierenden in Haushalten, auf die das zutraf. In der Gesamtbevölkerung hingegen lebten 10,7 Prozent in einem überbelasteten Haushalt. Eine besonders starke Überbelastung durch Wohnkosten hatten auch hier Studenten, die allein oder in WGs lebten: Mehr als die Hälfte von ihnen (56,6 Prozent) galt als überbelastet.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Studenten in einer Bibliothek, über dts Nachrichtenagentur