Peter Altmaier hatte als Wirtschaftsminister vor gut einem Jahr versprochen, niemand müsse sich Angst um den Arbeitsplatz machen. Mittlerweile aber fürchten ganze Unternehmen um ihre Existenz. Eine neue Konjunkturumfrage des ifo-Instituts jedenfalls bringt erschreckende Zahlen hervor.
18,7 % in existenziellen Schwierigkeiten
Der Umfrage zufolge sahen sich im Februar 18,7 % der Unternehmen in existenziellen Schwierigkeiten. Im November 2020 waren dies noch 17,6 %. Im Mai 2020, zum Beginn der Lockdown-Maßnahmen, hatten allerdings 21,8 % der Unternehmen angegeben, sie befänden sich in existenziellen Schwierigkeiten.
„Besonders gefährdet unter den großen Wirtschaftszweigen fühlte sich im Februar der Einzelhandel mit 34,5 % der Firmen, vor den Dienstleistern mit 26,3 %“, so wird der Leiter der Umfragen des Instituts, Klaus Wohlrabe, zitiert.
Der Großhandel wiederum ist demnach weit weniger bedroht. Nur 12,8 % der Unternehmen sehen sich hier gefährdet. 7,5 % der Industrie-Unternehmen gaben hier Schwierigkeiten an sowie 3,6 % der Unternehmen des Baugewerbes.
Der Funktionär teilte mit, dass vor allem Unternehmen mit Liquiditätsproblemen um ihre Zukunft bangen würden. Fast schon erwartungsgemäß schwach ist die Reisebranche. Die sieht sich mit 83,7 % der Unternehmen in Existenzangst. Hotels sind zu 82,3 % betroffen. Restaurants sowie Gaststätten gaben zu 72,3 % entsprechende Befürchtungen an.
Rechts- und Steuerberater sind mit 1,2 % ebenso wie die Pharmabranche mit 0,9 % am unteren Ende der Befürchtungsskala.
Dies ist allerdings kaum verwunderlich. Denn die Steuerberatungsbranche etwa muss alleine der zahlreichen Überbrückungshilfen, verschiedenen Verordnungen und Verfahren wegen etliche Unternehmen und Selbstständige zusätzlich betreuen. Teils ist der Antrag lediglich über Rechtsanwälte, Notare und Steuerberater zu stellen.
Wie lange die verschiedenen Maßnahmen nun noch anhalten werden, ist offen. Zunächst müssen die Unternehmen bis zum 18. April weiter zittern.