Ampel-Ziel Wohnungsbau wohl verfehlt: Neuer Rekord bei Auftragsstornierungen

Eines der zentralen Versprechen der Ampel-Regierung für die Legislaturperiode bezog sich auf die Versorgung des Landes mit Wohnraum. 400.000 neue Wohneinheiten sollten jährlich dazukommen. Das Projekt droht zu scheitern. Aktuell meldet ein Institut ein neues Alarmsignal für den Markt.

„Es wird immer schlimmer“

Die Zinsen steigen gegenwärtig noch immer. Erst jetzt beendet(e) die EZB die Phase der Zinssteigerungen kürzlich, wobei die Zinsen am Markt noch weiter klettern können. Wer für zehn Jahre Baugeld leiht, muss 4,2 % Zinsen bezahlen. Dies trifft den privaten Wohnungsbau auf der einen Seite, vor allem aber auch den professionellen Immobilienmarkt. Immer mehr Projektentwickler, die in größerem Stil bauen, können die Zinslast nicht tragen. Die Kosten pro 100.000 Euro Darlehen sind innerhalb von Jahresfrist um ungefähr 3.000 gestiegen – ohne, dass die Entwickler dies in anderer Form kompensieren könnte. Die Rendite sinkt.

Damit aber werden auch die Projekte inzwischen teilweise offenbar sogar unrentabel. Das ifo-Institut hat sich dazu gemeldet. Die Stornierungswelle im Wohnungsbau reiße nicht ab. Im Oktober haben 22,2 % der Unternehmen gemeldet, dass sie Projekte gestrichen hätten. Im September waren es noch 21,4 %. Das ifo-Institut dazu: „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen. Das Neugeschäft im Wohnungsbau ist weiterhin sehr schwach, die Auftragsbestände der Firmen schmelzen ab“.

Auftragsmangel herrsche bereits bei 48,7 % der Unternehmen der Branche. 46,6 % waren es im September. Zum Vergleich: Im Oktober 2022, also vor einem Jahr, lag der Anteil der Unternehmen mit „Auftragsmangel“ bei 18,7 %. Auch dazu heißt es: (…) Für einige wird die Situation bedrohlich, jedes zehnte Unternehmen meldete bereits Finanzierungsschwierigkeiten. Der Ausblick für den Wohnungsbau bleibt finster, die Unternehmen stimmen sich auf harte Zeiten ein.“ Was nun, Herr Kanzler?