Als der A380 im Jahr 2007 als das neue Flaggschiff der Airbus SE mit großem Aufwand vorgestellt wurde, waren die Erwartungen nicht nur bei Airbus selbst, sondern auch bei den Luftfahrtgesellschaften sehr groß. Der gigantische Flieger sollte als Super-Jumbo die 747 von Boeing in den Schatten stellen und als Ikone des Flugzeugbaus in die Geschichte eingehen.
In der Praxis konnte der hochgelobte und stolze 445,6 Millionen US-Dollar teure Flieger die vollmundigen Versprechen allerdings nicht halten. Anstatt zu einem Game Changer zu werden, entwickelte sich das Flugzeug für Airbus zu einem Ladenhüter und später zu einem Milliardengrab. Der Grund: Im täglichen Betrieb waren den Fluggesellschaften die Treibstoffkosten einfach zu hoch.
Fluggesellschaften können mit dem A380 nur dann einen Gewinn erzielen, wenn die Maschine mindestens eine Auslastung von 85 bis 95 Prozent erreicht. Für ein Flugzeug dieser Größe ist dieser Wert viel zu hoch. So wundert es nicht, dass überall auf der Welt, angefangen mit dem Erstkunden Singpore Airlines, die Fluggesellschaften dazu übergingen, den A380 auf schwächer ausgelasteten Strecken nicht mehr fliegen zu lassen.
Nicht das Flugzeug, das der kostenbewusste Markt wollte
Rund 25 Milliarden US-Dollar hat sich Airbus die Entwicklung des A380 kosten lassen. Wieder eingespielt hätte das Unternehmen diese gewaltigen Kosten nur dann, wenn das Flugzeug über mehrere Jahrzehnte produziert worden wäre. Daran ist nicht mehr zu denken, denn die Bestellungen sind seit Jahren rückläufig und das Produktionsende des A380 rückt immer näher.
Auf einem großen Teil der Entwicklungskosten wird Airbus wohl sitzen bleiben. Damit ist eines der teuersten und aufwendigsten Flugzeuge, die in der zivilen Luftfahrt je gebaut worden, obwohl technisch eine Meisterleistung, finanziell und wirtschaftlich ein Flop geblieben.
Am Ende bleibt für zukünftige Entwicklungen die mahnende Erkenntnis, das auch das schönste und ambitionierteste Projekt am Ende scheitern wird, wenn es im täglichen Einsatz nicht wirtschaftlich ist.