Die Angst davor, im Alter zu verarmen, ist bei vielen Deutschen längst präsent. Doch nicht nur das. Die Angst vor der Altersarmut nimmt sogar noch zu. Allerdings sind viele Deutsche immer noch nicht bereit, angemessen für ihr Leben im Alter vorzusorgen. Sie sparen nicht oder nicht genug und sie verzichten auch auf eine attraktive Rendite.
Damit lassen viele Bundesbürger ausgerechnet jene zwei Stellschrauben unbeachtet links liegen, mit denen der Gefahr der Altersarmut am wirksamsten und am schnellsten begegnet werden kann. Zutage tritt diese Diskrepanz in einer neuen repräsentativen Umfrage, die im Auftrag der R+V Versicherung durchgeführt wurde.
Der Befragung zufolge erwarten 49 Prozent, also fast die Hälfte der Deutschen eine große Versorgungslücke im Alter. 21 Prozent rechnen sogar mit einer sehr großen Versorgungslücke. Lediglich vier Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie im Alter über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen werden, um ihren gewohnten Lebensstandard auch weiterhin aufrechterhalten zu können. 26 Prozent der Befragten rechnen derzeit mit einer eher geringen Vorsorgelücke.
In der Jugend ist die Furcht besonders groß
Sehr ausgeprägt ist die Furcht vor einem armen Lebensabend in der jüngeren Generation. So gehen in der Altersgruppe 21- bis 34-jährigen immerhin 78 Prozent davon aus, im Alter nicht über ein ausreichend großes finanzielles Polster zu verfügen. Aber auch in den älteren Jahrgängen ist die Sorge groß. So liegt bei den Befragten über 50 Jahren der Anteil der Personen, die sich sorgen, mit 65 Prozent nur etwas niedriger als beim Durchschnitt der Befragten.
Der Sorge vor Versorgungslücken im Alter steht allerdings keine ausgeprägte Spar- bzw. Vorsorgeneigung gegenüber. Mit einem Anteil von 47 Prozent bezeichnet nicht einmal die Hälfte der Befragten den eigenen Vorsorgestatus als „sehr gut“. Als „eher schlecht“ oder sogar „sehr schlecht“ bezeichnen ihn weitere 47 Prozent der Befragten.
Etwa jeder vierte Bürger (26 Prozent) legt überhaupt nichts zurück. Weitere 25 Prozent sparen pro Monat maximal Euro. Neben den viel zu geringen Sparleistungen identifiziert die Studie als weitere Schwachstelle die schlechte Rendite der ausgewählten Sparformen, denn mit einem Anteil von 31 Prozent steht das klassische Sparbuch bei den selbstgenutzten Vorsorgemöglichkeiten immer noch auf Platz eins.
Auf den weiteren Plätzen folgen mit 25 Prozent die eigene Immobilie und an dritter Stelle die privaten Rentenversicherungen mit fester Verzinsung mit 22 Prozent. Aktienfonds und fondsgebundene Rentenversicherungen spielen mit 19 bzw. 17 Prozent hingegen nur eine untergeordnete Rolle und einzelne Aktien werden mit 16 Prozent noch seltener ausgewählt.