Die Ampel-Regierung hat für längere Zeit vom Erfolg ihres 49-Euro-Tickets geschwärmt, so jedenfalls der Eindruck. Das sogenannte „Deutschlandticket“ sei stark nachgefragt worden und würde die Umwelt bzw. das Klima entlasten, heißt es fast unisono (so jedenfalls der Eindruck). Daran gibt es nun wohl Zweifel. Es gibt gut 10 Millionen Inhaber dieses Deutschlandtickets. Aber auch ein großes „Aber“…
Aber: Sind wirklich neue Menschen beim Deutschland-Ticket dabei?
Die große Frage, die im Raum steht: Wie viele Menschen sind durch das „Deutschland-Ticket“ vom Auto auf die Bahn umgestiegen, wenn es um mehr als lediglich die „soziale Teilhabe“ geht, von der oft die Rede ist. Dies lässt sich wahrscheinlich nicht ohne weiteres exakt messen. Nun aber hat der „Verband Deutscher Verkehrsunternehmen“ (VDV) sich dazu geäußert.
„Die Zahl (der Inhaber des Tickets, d. Red.) ist recht stabil, auch wenn auf niedrigem Niveau weitere hinzukommen.“
Gut 50 % der Nutzer würde indes aus „bestehenden Abos“ kommen, heißt es. Dies sind demnach keine Umsteiger, sondern Altkunden. Die andere Hälfte soll bis dato mit Einzelfahrscheinen oder anderen Zeitkarten gefahren sein. Dies sei ein Erfolg.
„Wir binden Kunden stärker an den ÖPNV durch diese Flatrate.“
Nach den vorliegenden Zahlen wären acht bis zehn % der Nutzer „echte ÖPNV-Einsteiger“ wund würden vorher etwa mit dem Auto gefahren sein. Dies sollen Umfragen zeigen. „Schon heute wären fünf Prozent aller Fahrten mit dem Deutschlandticket sonst mit dem Auto unternommen worden“.
Ist dies schon ein Erfolg? Die Sichtweise dürfte über die Bewertung entscheiden. Wer sich die große Welle an Umsteigern erhofft hat, dürfte wohl enttäuscht sein. Wer die „Stabilisierung“ haben möchte und kleinere Erfolge beim Umstieg, wird sich oder die Regierung feiern.