Das sogenannte „Deutschland-Ticket“, das 49-Euro-Bahn-Ticket, steht politisch wieder zur Disposition. Bund und Länder streiten darüber, wer die Kosten für das Projekt künftig übernehmen soll. Die Lasten sind schwer. Einem Bericht nach sind die Zweifel am Beitrag des Tickets zum Klimaschutz in Deutschland erheblich, zumindest nach Auffassung von zwei Ökonomen.
Emissions-Ersparnis um ein Sechstel geringer als geplant?
Die Zahlen sind erstaunlich. Denn die Ersparnis an CO-2-Emissionen sei um ein Sechstel geringer als zuvor angenommen. Die Kosten für die Maßnahme hingegen seien „exorbitant hoch“. Es könne eine effektivere Maßnahme geben.
Aktuell sind dennoch zahlreiche Menschen dafür eingetreten, das 49-Euro-Ticket zu retten. So sollen gut 400.000 Unterschriften bei einer Aktion zustande gekommen sein, die von „Campact“, einer Bürgerbewegung und dem Verkehrsclub Deutschland VCD initiiert worden war. Diese Online-Petition wurde an den Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz überreicht, Oliver Krischer von den Grünen.
Die Begründung: „Durch das Deutschlandticket lassen Menschen erwiesenermaßen ihr Auto stehen und nehmen die Bahn“, so Campact. Es sei eine der wenigen richtigen – zielführenden – Maßnahmen der Verkehrspolitik in Deutschland zugunsten einer klimafreundlichen sowie sozialen Mobilität.
Dem stellt Christian Böttger, Verkehrsexperte der „Hochschule für Technik und Wissenschaft“ (HTW) zusammen mit Axel Ockenfels von der Universität Köln entgegen:
Die vorläufigen Daten einer Studie würden belegen, dass nur jede 20. Fahrt mit dem Deutschlandticket den Autoverkehr entlasten würde. Somit würde auf Basis einer „groben Überschlagsrechnung“ „weniger als eine halbe Million Tonnen CO-2 eingespart“. Bundesverkehrsminister Volker Wissing wollte mit der Einführung des Deutschland-Tickets demnach zumindest drei Millionen Tonnen CO-2 einsparen – eben, weil die Menschen auf das Autofahren verzichten würden.
Demgegenüber kostet das Ticket nach Meinung der Forscher per Subvention ca. 3 Mrd. Euro. Damit würde die Einsparung einer Tonne CO-2 mit 6.000 Euro zu kalkulieren sein.