Aktuell scheint das Misstrauen gegen den Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf Widerstand zu stoßen. Nun meldete sich die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann von der CDU zu Wort.
Kein Wunschkonzert
Anlass ihrer Wortmeldung ist der Umstand, dass eine „Sonderimpfung im medizinischen Bereich“ am Wochenende wohl weniger gut angenommen wurde als erhofft. 54 % der ursprünglich angemeldeten 200 Teilnehmer für die Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca waren nicht erschienen. Den Termin hatten die Teilnehmer dabei nicht abgesagt.
Die Interpretation der Gesundheitsministerin: Dies habe offenbar damit zu tun, dass der Impfstoff lediglich einen Wirkungsgrad von 70 % aufweise. „Ich will sagen, dass das kein Wunschkonzert ist. Dass alle Impfstoffe zugelassen und gut sind“. Es wäre nicht solidarisch, wenn über die Hälfte der Angemeldeten einfach nicht zum Impftermin erscheine.
Bachmann verwies darauf, dass das Verbot, den Impfstoff bei Menschen im Alter von mehr als 65 Jahren einzusetzen, lediglich mit der nicht hinreichenden Datenmenge bei den Studien zu tun habe.
Auch in Südkorea wird der Impfstoff mit dem Verweis darauf nicht an Menschen verimpft, die über 65 Jahre alt sind. Der Impfplan allerdings könnte dadurch, so gab die zuständige Gesundheitsbehörde bekannt, würde damit durcheinanderkommen.
Dies ist nicht die einzige bedenkliche Nachricht im Zusammenhang mit dem Impfstoff. In Schweden haben zwei Regionen aktuell die Impfung „vorübergehend“ beendet, da 100 von insgesamt 400 geimpften Angestellten eines Krankenhauses Nebenwirkungen u.a. mit hohen Fieber beklagten. Dazu meinte der Chef der regional zuständigen Gesundheitsbehörde:
„Wir stoppen teilweise, um zu (…) zu untersuchen, aber auch, damit wir keinen Personalmangel erleiden.“
AstraZeneca selbst wiederum ist von den Meldungen zu den Nebenwirkungen überrascht, verweist aber selbst darauf, dass in den Studien bis dato in etwa 10 % der Fälle solche Wirkungen zu sehen gewesen sind. Übermäßige Sorgen mache sich das Unternehmen nicht.