Die Transplantationsmedizin ist einen Schritt weitergekommen oder -gegangen: Nun wurde einem Bericht nach einem Patienten das Herz eines Schweins transplantiert. Das Tier ist genetisch manipuliert worden, um eine Abstoßungsreaktion zu vermeiden. Solche Reaktionen waren bis dato stets ein Problem bei dieser Art von Transplantationen. Die Medizin hofft, Spenderprobleme auf diese Weise mittelfristig zu reduzieren oder sogar zu überwinden. Dafür werden Schweine seit Jahren „modifiziert“, eben gentechnisch manipuliert.
Genmanipulierte Schweine als Quelle für die Transplantationsmedizin bei Menschen
Zum Bericht: „US-Medizinern ist es nach eigenen Angaben erstmals gelungen, das Herz eines genetisch manipulierten Schweines bei einem Menschen einzupflanzen. Ein 57-jähriger Patient bekam das Schweineherz bereits am Freitag in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland während einer achtstündigen Operation, wie am Montag bekannt wurde.
Der Mann habe unter einer lebensbedrohlichen Erkrankung des Herzens gelitten, hieß es. Am Montag sei es dem Patienten gut gegangen, meldeten die Mediziner. „Das Herz arbeitet normal“, sagte Bartley Griffith von der University of Maryland. „Wir sind begeistert, aber wir wissen nicht, was morgen passieren wird.“
Allein in den USA bekamen rund 3.800 Patienten im letzten Jahr ein Spenderherz von einem anderen Menschen – die Nachfrage ist aber weit höher. Ähnlich hierzulande: In Deutschland wurden in 2020 nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 339 Herzen transplantiert, gleichzeitig kamen 528 neue Patienten dazu, die eigentlich dringend eines benötigen. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 standen dann insgesamt 700 Patienten auf der Warteliste für eine Herztransplantation. Seit Jahren arbeiten Wissenschaftler daran, Schweine so zu modifizieren, dass deren Organe vom menschlichen Körper nicht abgestoßen werden.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur