Der Landwirtschaftsminister der Grünen, Cem Özdemir, hält neue Entlastungspakete für möglich. Die Lebensmittelpreise steigen – und der Staat könnte weitere Maßnahmen ergreifen, so der Funktionär. Cem Özdemir rief einem Bericht nach eine „Zeit von Blut, Schweiß und Tränen“ in Europa aus.
Özdemir ruft die Zeit von „Blut, Schweiß und Tränen“ aus
„Angesichts steigender Lebensmittelpreise hat Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) weitere Entlastungen in Aussicht gestellt. „Die Koalition hat gerade das zweite große Entlastungspaket vorgelegt. Je nachdem, wie sich der Krieg entwickelt, werden wir weitere Maßnahmen ergreifen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
Wie teuer Lebensmittel in diesem Jahr würden, hänge von der Dauer des Ukraine-Krieges ab, fügte Özdemir hinzu. „Putin benutzt die Verknappung von Getreide als Waffe. Er will, dass bei uns die Preise steigen und anderswo, in den ärmsten Ländern der Welt, der Hunger zunimmt. Mit dieser perfiden Strategie nimmt er weltweit Menschen als Geiseln.“
Der Minister rief eine „Zeit von Blut, Schweiß und Tränen“ in Europa aus. Die Ukrainer verteidigten nicht nur ihr Land, sondern kämpften auch für Freiheit und Demokratie. „Dafür zahlen sie einen sehr hohen Preis. Angesichts dessen sollten wir nicht so viel über unsere eigene Befindlichkeit diskutieren“, sagte der Grünen-Politiker.
Es werde keine Rückkehr zum Zustand vor dem Krieg geben. „Wir dürfen uns nicht mehr von den Putins dieser Welt abhängig machen. Ich kann Ihnen Brief und Siegel geben: Eine Koalition, der die Grünen angehören, wird das nicht tun.“
Wenn Deutschland aus dem Ukraine-Krieg nicht lerne, „ist uns wirklich nicht mehr zu helfen“. Die liberalen Demokratien müssten sich auf ihre eigenen Kräfte besinnen und eng zusammenarbeiten. Gleichwohl verteidigte Özdemir die angestrebte Zusammenarbeit mit Katar bei der Energieversorgung. „Um Putins gefährliches Spiel zu durchkreuzen, müssen wir auch mit Regimen zusammenarbeiten, mit denen ich ungern zusammenarbeite“, sagte er.
„Mir blutet das Herz, wenn wir Gas aus Katar beziehen. Aber das müssen wir jetzt leider machen, weil wir von den Vorgängerregierungen eine Abhängigkeit von Russland geerbt haben.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur