Nicht nur die Energiepreise zogen im vergangenen Jahr besonders stark an. Auch in fast allen anderen Bereichen des Lebens waren deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen. Das belegen die am Mittwoch vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Details zur Inflationsentwicklung im Jahr 2021.
Der Preisanstieg für Nahrungsmittel hat sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres deutlich verschärft, weil sich als Basiseffekt die zeitweise Absenkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 bemerkbar machte. Insgesamt waren die Lebensmittelpreise im Jahr 2021 um 3,2 Prozent gestiegen.
Belastend für die Verbraucher war zudem, dass sich alle Produktgruppen in diesem Bereich gegenüber 2020 verteuert haben. Besonders hoch waren die Preisanstiege bei den Speiseölen und Speisefetten mit 5,3 Prozent sowie beim Gemüse, das einen Preisanstieg um 3,9 Prozent verzeichnete.
Das Leben insgesamt wird teurer: Hohe Inflationsrate
Mit einem Anstieg von 2,1 Prozent lagen die Preise für Dienstleistungen im vergangen Jahr nur leicht über dem Preisziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent. Ganz anders stellte sich die Lage für die Verbraucher jedoch dar, wenn physische Waren gekauft wurden, denn ihre Preise erhöhten sich im Durchschnitt um 4,3 Prozent. Besonders hoch lag die Inflation bei den Verbrauchsgütern mit einem Anstieg für das Gesamtjahr von 5,4 Prozent.
Gebrauchsgüter verteuerten sich demgegenüber nur um 2,4 Prozent. Doch auch hier gab es innerhalb der einzelnen Produktgruppen deutliche Unterschiede. So stiegen die Preise für Möbel und Leuchten beispielsweise um 3,2 Prozent an, während sich Kraftfahrzeuge sogar um 4,5 Prozent verteuerten.
Einen dämpfenden Einfluss auf die Entwicklung der Inflationsrate hatten die Mieten, denn sie stiegen im vergangenen Jahr nur um 1,3 Prozent und damit deutlich langsamer als die übrigen Preise. Nahezu unverändert blieben auch die Telekommunikationspreise. Sie stiegen kaum spürbar lediglich um 0,1 Prozent an. Bahnfahrkarten für den Fernverkehr ermäßigten sich sogar um minus 1,8 Prozent.
Deutlich erhöht um 5,4 Prozent haben sich hingegen die Preise für die Dienstleistungen sozialer Einrichtungen. Auch für die Wartung und Reparatur ihres Autos müssen die Verbraucher inzwischen mit einem Anstieg von 4,4 Prozent deutlich tiefer in die Tasche greifen. Gleiches gilt für den Friseurbesuch und Dienstleistungen in der Körperpflege, die sich jeweils um 4,0 Prozent verteuerten.