Nachdem mehrere europäische Staaten Corona-Impfungen mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca aufgrund von Todesfällen durch Blutgerinnsel gestoppt haben, ist schon nach kurzer Zeit wieder mit den Impfungen fortgefahren worden – auch in Deutschland zunächst.
Trotz der Todesfälle hatte die EMA den Impfstoff für „sicher und effektiv“ erklärt. Dänemark indes folgt nicht dem Beispiel und bleibt vorerst dabei, den Impfstoff von AstraZeneca auszusetzen. Die dänische Gesundheitsbehörde teilte laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur mit, dass die Impfpause fortgesetzt werde und weitere Untersuchungen vorgenommen würden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte die Impfungen am 15. März vorübergehend aussetzen lassen, nachdem in Deutschland mehrere Fälle von Hirnvenen-Thrombosen mit teilweise tödlichem Verlauf bekannt wurden. Das Paul-Ehrlich-Institut erklärte am 16. März, dass es „keinen kausalen Zusammenhang zwischen AstraZeneca-Impfung und der Blutgerinnsel-Bildung“ gebe. Nachdem die EMA den Impfstoff trotz der Todesfälle als „sicher“ deklarierte, nahmen die meisten EU-Länder die Impfungen wieder auf.
Die dänische Arzneimittelbehörde erklärte jedoch: „Der AstraZeneca-Impfstoff ist aus medizinischer Sicht im Allgemeinen ein sicherer Impfstoff. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und dem sehr ungewöhnlichen Krankheitsbild besteht, das wir gesehen haben.“
Nachdem die Blutgerinnsel überwiegend bei Frauen zwischen 20 und 63 Jahren festgestellt worden sind, wollen Finnland und Island das Vakzin nun nur noch bei Menschen über 65 einsetzen. Nachdem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Impfstoff wieder für den Einsatz freigab, hat der Landkreis Euskirchen die Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca für Frauen unter 55 ausgesetzt, nachdem es dort Fälle von Hirnvenenthrombosen gegeben hat. Die Impfungen mit dem Vakzin für ältere Menschen gehen indes weiter.
Am gestrigen Abend setzte auch die Merkel-Regierung die Verimpfung von AstraZeneca bei Menschen unter 60 Jahren für die Impfzentren aus. Hausärzte sollen den Impfstoff erhalten und nach eigenem Dafürhalten entscheiden.