Feuer ist, neben der Lichtquelle und seiner Schutzfunktion vor Wildtieren, eine Hitze- und Kochquelle für Sie. Sie können Feuer mit einigem Geschick auch so kontrollieren, dass Sie praktisch perfekt kochen können. Sie sollten lediglich wissen, wie heiß Feuer ist. Dafür gibt es den bekannten Handtest, der nicht besonders schmerzhaft sein muss.
Wissen Sie, wie heiß Feuer ist?
Die Temperatur des Feuers hängt zunächst einmal davon ab, was brennt. Eine Kerze wird nicht so heiß, wie ein loderndes Lagerfeuer – jedenfalls in aller Regel nicht. Besonders chemische Verbindungen können ein noch heißeres Feuer erzeugen.
Weiterhin ist zu unterscheiden, welche Stelle des Feuers als Messstab genommen wird. Kehren wir einmal zurück zum Beispiel der Kerze:
- Am Kerzendocht ist das Feuer zwischen 600 und 800 Grad Celsius heiß. Dies liegt daran, dass hier kaum Sauerstoff enthalten ist.
- Knapp darüber – dort, wo die Flamme etwas heller wird – liegt die Temperatur schon bei ca. 1.000 Grad Celsius. Man spricht hier auch von der „zweiten Brennzone“.
- Gehen wir etwas weiter, kommen wir zu dem hell leuchtenden Flammenbereich – der sogenannten Glühzone. Hier liegt die Temperatur bei ca. 1.200 Grad Celsius.
- Am heißesten wird die Flamme im „unsichtbaren Bereich“, also außerhalb dessen, was wir mit dem Auge wahrnehmen. Hier steigen die Temperaturen bis zu 1.400 Grad Celsius.
Bei einem Gasfeuerzeug verhält es sich wiederum andersherum. Die blaue Flamme am Feuerursprung ist hier am heißesten.
Der Hitze-Test mit der Hand
Um die Temperatur des Feuers zu bestimmen reicht es, wenn Sie die Hand über das Feuer halten. Dann zählen Sie die Sekunden, die es benötigt, bevor Sie die Hand wieder wegziehen müssen. Die Sekunden zeigen dann an, ob die Temperatur niedrig, mittel oder hoch ist.
- Wenn Sie Ihre Hand für fünf Sekunden über dem Feuer halten können, gilt die Temperatur als vergleichsweise niedrig.
- Wenn Sie die Hand nur für vier Sekunden darüber halten können, dann ist die Temperatur „mittelhoch“.
- Bei einer Ausdauer von drei Sekunden gilt die Temperatur als „mittel bis hoch“.
- Sie können bei einer hohen Temperatur die Hand nur für zwei Sekunden über dem Feuer halten.
Für das Grillen über dem offenen Feuer kann dieser Handtest als erstes Anzeichen dafür genutzt werden, ob die Hitze für Ihr gewünschtes Vorhaben ausreichend oder gar zu hoch ist.
Das Garen von Fleisch über Feuer
Zudem können Sie so für verschiedene Fleischsorten bestimmen, welche Mindestgartemperaturen Sie also benötigen:
- Wenn Sie Schwein garen möchten, benötigen Sie eine mittlere Temperatur, hier also 70 Grad Celsius. Bei Rind sind es deutlich weniger: 60 Grad Celsius. Das Lamm ist ebenso wie das Schwein und auch Kaninchen sowie ähnliches sogenanntes Kleinwild zu betrachten. Hier sind jeweils 70 Grad erforderlich.
- Hühnchen, Ente oder anderes Geflügel benötigt eine recht hohe Temperatur. Hier müssen Sie mit 75 Grad Celsius als Mindestgartemperatur rechnen.
Wenn Sie Ihr Fleisch im Feuer zubereiten, gilt hier als einfachste Faustregel: Lange ist gut. Sie sollten allerdings wissen, wann das Fleisch ungenießbar wird. Im Idealfall haben Sie ein Thermometer in Ihrem medizinischen Notfallkoffer – und nutzen die oben angegebenen Gradzahlen.
Ein kleines Hilfsmittel: Gar ist das Fleisch, wenn es an allen Stellen dieselbe Farbe angenommen hat. Es sollte aus gesundheitlichen Gründen beim Garen im Freien (und der Verwendung von Tieren, die Sie ggf. draußen gefangen haben) nicht rosa sein. So vermeiden Sie die Aufnahme von Krankheitserregern – das Garen entspricht hier der Desinfektion.