Man sagt ja immer, 1 Glas Rotwein am Abend ist gut für die Gesundheit und man könne Wein als Medizin verwenden. Wein ist ein Trendgetränk was bereits einige Jahrzehnte überstanden hat. Ob im Sommer/Frühling ein frischer und fruchtiger Weißwein oder im Winter/Herbst einen würzigen und vollmundigen Rotwein. Es ist immer für jeden etwas dabei. Doch haben Sie sich schonmal Gedanken gemacht, wie der Wein überhaupt hergestellt wird? Probieren Sie es doch mal aus. Das ist gar nicht so schwer, wie es sich anhört. Damit Sie Ihren Wein selber herstellen können, benötigen Sie nur ein paar Sachen.
Das brauchen Sie für Ihren Wein:
- Rote Trauben ( Am besten sind richtige Weintrauben und keine Tafeltrauben )
- Gärgefäß z.B. aus Plastik oder einen Glasballon
- Gäraufsatz
- Absaugschlauch
- Waage ( muss sehr genau sein )
- Vinometer zum Alkoholgehalt messen
- Zucker
- reine Hefe, flüssig ( keine Backhefe )
- Kaliumpyrosulfit
Wein selber herstellen
Um Ihren Wein selber zu machen verwenden Sie das Verfahren der Maischegärung. Dabei verwenden Sie die komplette Traube, welche Sie vorher zerdrückt haben. Dieses verfahren zur Weinherstellung wird hauptsächlich zur Herstellung von Rotweinen verwendet. Dabei ist es wichtig, dass Sie rote Trauben benutzen. Klassisch hier in Deutschland sind die Rebsorten Spätburgunder, Regent, Domina und Portugieser.
Für Weißweine, Blanc de Noir und Rose wird eine Direktpressung benutzt, die deutlich aufwendiger für privat Leute sind, da die Schale und das Kerngehäuse direkt von dem Fruchtfleisch getrennt werden muss.
Wir zeigen Ihnen in diesem Blogbeitrag heute, wie Sie Ihren Wein mit der Maischegärung selber machen können.
1. Trauben vorbereiten
Um Wein selber herstellen zu können benötigen Sie natürlich erstmal reife, rote Weintrauben. Diese müssen Sie sehr gut waschen. Danach zerdrücken Sie die Trauben in ein Gefäß und fügen die Schale und das Kerngehäuse ebenfalls hinzu.
2. Zugabe von Zucker in den Wein
Der Zucker ist ein unerlässlicher Schritt bei der Herstellung von alkoholhaltigem Wein. In nächsten Schritt folgt die Hefe die den Zucker in Alkohol umwandeln wird. Bei der Zugabe des Zuckers gibt es 2 Möglichkeiten:
- Sofort Zuckern: Die Zugabe erfolgt sofort in voller Menge. Die Menge errechnet sich aus der menge der Trauben und der verwendeten Hefe.
- 4 Portionen Zuckern: Hier geben Sie die errechnete Zuckermenge bei beginnender Gärung in 4 Portionen pro Tag hinzu. Dies ist etwas aufwendiger, lässt die Hefe aber optimal zu dem Alkohol bilden. Folge: Der Wein bekommt einen höheren Alkoholgehalt!
3. Hefe
Nun wird der Zucker in Alkohol umgewandelt. Die Hefe wird jetzt dem Wein hinzugefügt.
4. Die Maische abfüllen
Messen Sie den Alkoholgehalt. Nun füllen Sie die Flüssigkeit ohne die Maische in das Gärgefäß. Ab dem 3. Tag beginnt die Gärung.
Das Gärgefäß sollte nur bis zur Hälfte gefüllt sein, da sich durch die Gärung die Flüssigkeitsmenge fast um das doppelte vermehrt. Außerdem muss das Gärgefäß einen Gärverschluss haben, damit das Kohlenmonoxid abziehen kann und das kein Sauerstoff eindringt.
Die Gärtemperatur wird auf ca. 18-20 Grad Celsius ansteigen.
5. Abwarten
Stellen Sie Ihr Gärgefäß nun in einen dunklen Raum wie zum Beispiel einen Keller oder in einen Abstellraum. Das muss dort bis zum Ende des Gärprozesses mindestens 4 Wochen stehen bleiben. Messen Sie zwischendurch immer mal wieder den Alkoholgehalt.
6. Optionale Filterung
Sie können den fertigen Wein nun durch ein sehr feines Tuch filtern. Wenn Sie jedoch noch etwas Zeit haben, können Sie ihn auch in einen sehr kalten Raum stellen. Die festen Bestandteile werden dadurch auf den Boden absinken.
7. Die Konservierung des Weins
Damit Sie Ihren Wein auch lagern können, müssen Sie nun pro Liter 0,1 Gramm Kaliumpyrosulfit hinzufügen. Nun folgt die Abfüllung Ihres selbstgemachten Weines. Dazu füllen Sie den Wein mit dem Absaugschlauch in eine absolut saubere und trockene Flasche ab. Diese muss sofort verschlossen werden. Am besten eignet sich ein Kunststoffkorken.
8. Die Lagerung
Der Wein muss nun in einem kühlen und dunklen raum im liegen gelagert werden.
Prost!
Abschließend
Wenn Sie Ihren Wein selber herstellen, haben Sie ein besseres Verständnis für diesen außerordentlichen komplexen Beruf. Natürlich wird der Wein von Ihrem Stammwinzer besser schmecken, da die Weinherstellung eine Kunst für sich ist. Versuchen Sie es einfach mal. Vielleicht wird das Ihr neues Hobby.