Wenn Sie sich auf eine Versorgungskrise einstellen, sollten Sie neben all den möglichen Gefahren auch darüber nachdenken, es sich zwischendurch auch mal „gemütlich“ machen zu können. Dazu können Sie beispielsweise Ihren eigenen Wein produzieren. Dies gilt natürlich auch für alle Zeiten außerhalb einer Krise – denn Selbstgemachtes ist besonders in den kalten Wintermonaten immer eine wunderbare Alternative wie auch Beschäftigung.
Wein selbst herstellen
Wein ist ein alkoholisches Getränk, welches durch den vergorenen Saft von Beeren entsteht. Vielerorts zählt Wein nicht nur als Genussmittel, sondern gehört regelrecht zu festlichen Anlässen oder dem gemütlichen Runterkommen dazu.
Dabei benötigt Wein keinen besonderen Zutaten sondern lässt sich aus allem herstellen, was die Natur uns schenkt. Ursprünglich wurde Wein ausschließlich aus der Edlen Weinrebe beziehungsweise deren Saft gewonnen. Heute gibt es zahlreiche Alternativen.
Was Sie brauchen
- Zunächst benötigen Sie Obst, also etwa Sauerkirschen, Süßkirschen, Aprikosen, Heidelbeeren und dergleichen.
- Weiterhin benötigen Sie eine Obstpresse. Dies kann auch beispielsweise ein Baumwolltuch sein, mit dem Sie die Früchte auspressen.
- An Zusätzen brauchen Sie zudem Pektinase – die Enzyme, die Pektine abbauen. Diese bauen die pflanzlichen Zellwände ab.
- Weinhefe und sogenannte Turbohefe sind weiterhin von Vorteil, wenn Sie Ihren eigenen Wein produzieren wollen. Weinhefe können Sie in Form eines Granulats erwerben.
- Je nach Obstsorte sollten Sie auch Zucker und Milchsäure bereitstellen.
- Ein Filtervlies sorgt dafür, dass Sie Ihren Wein filtern können.
- Zuletzt benötigen Sie einen Eimer zum Gären und Wasser.
Alle Zutaten sollten Sie in gut sortierten Supermärkten kaufen können. Alternativ gibt es zahlreiche Online-Shops, die Ihnen die Zutaten zur Verfügung stellen.
Wie Sie vorgehen
- Zunächst werden die Früchte entstielt und sorgfältig gesäubert. Nutzen Sie dazu lauwarmes Wasser und gegebenenfalls einen dünnen Lappen. Faule Stellen und Kerne werden ebenfalls entfernt.
- Dann können Sie das Wasser und etwa Sauerkirschen im Verhältnis 1:2 in einen Gäreimer geben und die Pektinase einrühren. Das, was entsteht, nennt sich Maische. Lassen Sie diese nun einige Stunden gut durchziehen.
- Im nächsten Schritt wird der im Eimer gewonnene Saft entnommen. Dazu können Sie eine Presse oder Ihr Baumwolltuch und ein weiteres Gefäß nutzen. Wenn Sie Schwierigkeiten beim Umfüllen haben, empfehlen wir Ihnen die Nutzung eines Trichters. Wiederholen Sie den Vorgang gegebenenfalls so lange, bis in Ihrem Zielgefäß nur noch Saft ist.
- Je nach verwendetem Obst können Sie nun etwas Milchsäure und etwas Zucker eingeben (Zucker: 1/3tel des Gesamtzuckers. Der sollte im Verhältnis von etwa 1/2 bis 1/4 zur Obstmenge verwandt werden).
- Nun geben Sie sowohl die Weinhefe wie auch die Turbohefe dazu. Verrühren Sie Ihr Gemisch gut und verschließen Ihr Zielgefäß beziehungsweise den Gäreimer, in dem sich Ihr baldiger Wein befindet. Lassen Sie diesen in einem Raum mit 15 bis 20 Grad Innentemperatur einige Tage gären.
- Nach den ersten vier Tagen geben ein weiteres Drittel Zucker dazu. Nach weiteren vier Tagen füllen Sie schließlich das letzte Drittel Zucker ein. Rühren Sie bei beiden Zugaben jeweils gut durch. Die Gärzeit ist vorbei, wenn die Flüssigkeit gar wird. Dann sollte der Gäreimer kühler gelagert werden.
- Im letzten Schritt füllen Sie den Wein durch ein Filtervlies in ein anderes Behältnis um. Dabei werden dann auch die letzten Fruchtteile ausgesiebt und Sie erhalten Ihren selbstgemachten Wein.