Der Begriff Raketenofen klingt zunächst einmal sehr abenteuerlich. Aber für all diejenigen, die das Low-Tech-Gerät mit Kamineffekt und Holzvergaser-Prinzip nicht kennen: Keine Sorge. Es handelt sich weder um echte Raketen, noch muss Raketenwissenschaft studiert worden sein. Vielmehr handelt es sich bei einem Raketenofen um eine interessante Alternative zu Grillöfen, Feuerlaternen und Gaskochern mit langer Tradition.
Der sogenannte Raketenofen ist eine Art Herd zum Zubereiten von Speisen. Durch eine besondere Anordnung des Brennstoffes (Holz) im Feuerraum, verbrennt dieser Ofen besonders effizient. Raketenöfen haben ihren Namen vom Geräusch des Verbrennvorgangs, das dem Start einer Rakete ähnelt. Zum Einsatz kommen diese Öfen meist in ärmeren Ländern. Dort weisen sie auch die längste Tradition auf. Sie sind auch besonders beliebt, weil sie leicht selbst zu bauen sind.
Hervorragende Kocheigenschaften und Kamineffekt mit dem Raketenofen
Raketenöfen besitzen zumeist eine L-Form, wobei die Brennstoffzufuhr größtenteils von der Seite erfolgt. Durch die L-Form selbst besitzen die Öfen nicht nur ausgezeichnete Kocheigenschaften, sondern auch einen nützlichen Kamineffekt. Der Raketenofen kann dabei aus Blech, Eisen, oder gar Mauerwerk bestehen. Ein Ofen zur Nahrungszubereitung, zum Abkochen von Wasser und zur gleichzeitigen Wärmelieferung? Das klingt doch ganz nach einem nützlichen Ausrüstungsgegenstand für Prepper, oder?
Ganz genau so ist es! Prepper haben schon lange den Vorteil von Raketenöfen zur Krisenvorsorge (und auch während Krisenzeiten) entdeckt. Vor allem eben auch, weil die Raketenöfen aus Blech sehr leicht zu transportieren sind. Holz muss ohnehin gesammelt werden um wärmendes Feuer zu entfachen. Im Gegensatz zu Gaskochern oder Grillöfen müssen jedoch keine zusätzlichen Brennmaterialien transportiert werden. Holz findet sich nahezu überall. In einem Raketenofen brennt mit etwas Geduld auch frisches Holz, sofern es nicht nass ist.
Viele Vorteile bei geringen Risiken
Aber Raketenöfen bieten noch mehr Vorteile: im Gegensatz zu Lagerfeuern geht keine Hitze verloren. Und dabei entwickelt der Raketenofen fast gar keine rauchenden Abgase! Die überhaupt entstehenden Gase werden bereits in der Brennkammer wieder verbrannt. Wenn Sie so wollen, sind diese Öfen mehr oder minder Biomasse- und Gasöfen zugleich. Nicht einmal Holzkohle bleibt nach dem Brennvorgang zurück.
Für Prepper besonders interessant: Raketenöfen sind immer dann das Mittel der Wahl, wenn Brennmaterial rar ist. Zum Beispiel in Krisenzeiten nach einer Katastrophe. Raketenöfen funktionieren mit Frischholz, kleinen Holzstückchen und sogar Tannenzapfen. Nahrung wird auf einem solchen Ofen sehr schnell heiß, ganz ohne den schwarzen Rauch von bspw. Grillöfen. Zudem sparen die Raketenöfen bis zu 70 Prozent Brennstoff, verglichen mit normalen Holzöfen. Leicht zu bauen, relativ klein, je nach verwendetem Baumaterial leicht zu transportieren.
Eine echte Überlegung für Prepper oder auch einfach für den Grillplatz
Auch Raketenöfen kommen mit ein paar Haken daher. Ähnlich wie bei offenem Feuer muss der Brennvorgang selbstverständlich ständig beobachtet werden. Das Brennmaterial muss auch nachgelegt werden. Vor allem dann, wenn die Wärme durch den Kamineffekt des Ofens für längere Zeit andauern muss. Raketenöfen sollten nur im Freien benutzt werden. Auch wenn kaum Abgase entstehen.
Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten, dass Raketenöfen für jeden Prepper eine echte Überlegung wert sind. Und selbst im heimischen Garten oder am nahegelegenen Grillplatz werden die Öfen mit Sicherheit ihre Effizienz beweisen. Er wird bestimmt auch für den ein oder anderen, interessierten Blick sorgen. Wenn Sie keinen Raketenofen selbst bauen wollen, können Sie die kleinen Wunderöfen natürlich auch im Handel erwerben.