Wenn Sie Wasser überqueren wollen oder müssen, sollten Sie nicht zwingend versuchen, zu schwimmen. So schön und idyllisch das Wasser auch aussehen mag – die Strömungen können Sie schneller mit sich reißen, als Sie denken. Daher lohnt es sich, auf ein Floß zurückzugreifen.
Falls Sie versuchen, das Gewässer schwimmend zu durchqueren, werden Sie zudem die meisten Ihrer Materialien auf dem Weg zurücklassen müssen. Ein Floß vergrößert Ihre Reichweite und ermöglicht es Ihnen gleichzeitig, Kraft und Energie zu sparen sowie Ihre Ausrüstung mit sich zu führen. Daher zeigen wir Ihnen heute, wie Sie ein Floß bauen können.
Floß bauen: Eine wichtige Technik
Wenn Ihr Weg also von einem reißenden Bach, einem breiten Fluss oder gar einem See durchkreuzt wird, sollten Sie sich wenn möglich die Zeit nehmen, um ein Floß zu bauen. Dieses simple Handwerk hat schon zahlreichen Menschen die Flucht ermöglicht und das Leben gerettet. Dennoch empfehlen wir, den Bau eines Floßes vor dem Ernstfall zu üben. So können Sie sich sicher sein, dass es funktioniert, wenn es hart auf hart kommt.
Ein Floß bietet Ihnen einen weiteren immensen Vorteil: Flöße und Boote sind die einzige Möglichkeit, um Flüsse sinnvoll als Wasserstraße nutzen zu können. Sie können damit aber nicht nur von Ufer zu Ufer gelangen, sondern können mit einem Floß einen größeren Fluss nutzen, um entlang des Ufers nach Hilfe zu suchen. Am Ufer werden, in unterschiedlichsten Entfernungen, immer wieder Menschen ansiedeln, die möglicherweise eine Hilfe darstellen.
Geschichte des Floßes
Schon vor Jahrhunderten machten sich die Menschen die Flüsse zu Nutze. Flüsse waren schon damals als Wasserstraßen relevant, um Güter und Personen von einem Ort zum nächsten zu transportieren. Die Vorläufer von den uns heute bekannten Schiffen und Booten waren nicht mehr, als einfache Baumstämme, die mittels Naturfasern aneinander gebunden wurden. Da Holz auf dem Wasser treibt, entstanden so die ersten Flöße – und mit Ihnen ein völlig neuer Handelsweg.
Wie baut man ein Floß?
Sie bauen ein Floß am besten aus sehr leichtem Holz, das dennoch eine hinreichend große Dichte und Konsistenz haben sollte. Im Idealfall empfehlen erfahrene Floßbauer, Bambus zu verwenden. Aber es eignen sich auch andere Holzarten: Ein Beispiel sind Fichtenstangen, welche eine Mindest-Dicke von ca. 15 cm aufweisen sollten. Entscheidend ist in jedem Fall, dass das Holz gut durchgetrocknet ist.
Um ein Floß zu bauen Sie benötigen letztlich einige längere Stämme als Grundgerüst. Die Länge dieser Stämme hängt davon ab, wie lang das Floß sein soll. Bei der Auswahl Ihrer Stämme sollten Sie darauf achten, dass diese so dick wie möglich sein sollten. Auch wenn Sie nur ein Messer zum fällen haben, sollten Sie sich dennoch um dicke Stämme bemühen. Wie Sie mit einem Messer Holz behandeln, haben wir bereits in anderen Beiträgen beschrieben.
Die dicken Stämme binden Sie schlicht mit entsprechendem Material zusammen. Wenn Sie Seile haben, verwenden Sie diese um Ihr Floß zu bauen. Andernfalls greifen Sie zu Pflanzen wie Lianen oder ähnlichen Pflanzen, die an ein Seil erinnern. Wenn Sie lange Nägel und einen Hammer (oder eine Axt) zur Hand haben, können Sie die Stämme auch (zusätzlich) damit aneinander befestigen.
Wichtig: Im nächsten Schritt müssen Sie die Stämme sehr dicht und vor allem fest zusammenbinden. Schließlich muss Ihr Floß nicht nur dem Gewicht dessen, was an Bord ist standhalten, sondern auch den Strömungen und eventuellen Hindernissen im Wasser gewachsen sein. Am oberen und unteren Ende verwenden Sie als Querabsicherung dünnere Stämme. Jeder Stamm muss mit diesen dünnen Stämmen verbunden werden. Dies gelingt mit einem sogenannten Kreuzknoten, bei dem über Kreuz beide Stämme fest verzurrt werden.
Einige Floßbauern setzen hingegen auf mit Luft gefüllte Tonnen, denn auch Luft bleibt über Wasser. Diese werden dann mit entsprechenden Stämmen oder Holzplatten versehen, sodass eine gerade Ober- bzw. Standfläche entsteht.
In jedem Fall gilt: Bevor Sie das Floß endgültig nutzen, sollten Sie es auf seichtem Wasser testen.