Eine schlimme Katastrophe kann die Nahrungsmittelversorgung für lange Zeit lahmlegen. Gut für Sie, wenn Sie in einer ländlichen Gegend wohnen. Essen aus der Natur zu beschaffen, kann eine Möglichkeit sein, um zu überleben. Was Sie von Fluss, Wald und Wiese unbedenklich essen können, erfahren Sie jetzt.
Die Vergangenheit hat gezeigt: Katastrophen, Kriege oder die Wirtschaft können die Lebensmittelversorgung zusammenbrechen lassen. Um nicht zu hungern, müssen Sie dann selbst »Hand« anlegen und Essen aus der Natur sammeln. Schätzen Sie sich glücklich, wenn Sie in der Nähe eines Waldes, Flusses oder in einer ländlichen Gegend wohnen. Denn die Natur sorgt für reichlich Nahrung: Entweder ernähren Sie sich von essbaren Pflanzen und Insekten, fangen Fische oder jagen Wild. In diesem Falle haben es die Menschen in ländlichen Gegenden leichter als jene in Großstädten, da das »Nahrungsangebot« in der Natur natürlich um ein Vielfaches reicher und größer ist als in einer Betonsiedlung.
Essbare Wildpflanzen und Tiere: Ihre CHECKLISTE
Alle Fell tragenden Tiere:
- Rehe
- Wildschweine
- Mäuse
- Ratten
- Igel
Achtung Trichinengefahr! Trichinen sind winzige Fadenwürmer mit parasitischer Lebensweise. Säugetiere, Vögel und Menschen dienen als Zwischen- oder Endwirt.
Braten oder lassen Sie die Tiere zwei bis drei Stunden lang kochen. Zudem können Sie die Trichinengefahr vermeiden, indem Sie keine Fleisch fressenden Tiere essen.
Wie Sie ein richtiges Feuer machen, erfahren Sie hier.
Weitere Tiere:
- Vögel und Vogeleier: Alle Sorten! Lange kochen lassen, da manches Vogelfleisch sehr zäh ist.
- Frösche: Vermeiden Sie Kröten, sie sind ungenießbar!
- Fische: Alle Süßwasserfische in unseren Breiten. Fische kochen oder braten, um Würmer abzutöten.
- Weinbergschnecken. Die Schnecken möglichst in Essigwasser waschen, 10 Minuten in kochendem Wasser sieden, abkühlen lassen, Schnecken aus der Schale herausziehen und nochmals zwei Stunden in Salzwasser sieden lassen.
- Würmer: Regenwürmer, Larven und Maden. Würmer sind sehr nahrhaft; zur Reinigung einige Zeit in Wasser legen. Achtung! Raupen meiden, sie sind oft giftig!
- Echsen: Schlangen und Eidechsen. Nur essen, wenn diese vorher gehäutet wurden!
- Insekten: Käfer, Heuschrecken, Wasserflöhe, Mücken, Ameisen und Schmeißfliegen. Kopf, Flügel, Beine entfernen, wegen Parasitengefahr kochen. Achtung! Keine Insekten mit mehr als 6 Beinen, die behaart und auffällig gefärbt sind, essen.
Essbare Wildpflanzen aus der Natur:
- Früchte: Alle bekannten essbaren Sorten. Achtung! Essen Sie nicht die giftigen Samen in den Kernen von Steinfrüchten wie Aprikose oder Pfirsich!
- Nüsse: Haselnuss oder Walnuss sind in unseren Wäldern am meisten verbreitet
- Viele Arten von Tang und Meeresalgen
- Beeren: Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Preiselbeeren, Kornelkirschen, Schlehdornbeeren und Wacholderbeeren
- Pilze: Nur bestimmte Sorten. Nur wenn Sie sich richtig auskennen, sollten Sie Pilze sammeln und essen. Die Unterscheidung zwischen genießbaren und giftigen Arten ist teilweise sehr schwierig.
- Essbare Wildpflanzen: Alle Grassamen außer Schwarz gepunktete. Kochen Sie die Samen, um die enthaltene Stärke besser auszunutzen. Bastschicht (Innenrinde, zwischen Holz und Borke) vieler Bäume wie Ahorn, Birke, Buche, Espe, Fichte, Kiefer, Pappel oder Weide. Sie können die stärkehaltige Rinde zu Mehl verarbeiten oder in Streifen geschnitten, wie Nudeln kochen.
- Brennnesseln: Am besten junge Pflanzen. Wie Spinat kochen und dann als Suppe oder Tee verzehren.
- Brombeerblätter: Für Tee nutzbar
- Bucheckern und Eicheln: Schälen Sie diese, dann kochen und mahlen. Aus dem Mehl können Sie dann Fladen oder Kuchen backen. Eicheln können Sie auch auf einer Blechplatte schwarz-braun rösten und dann zu Eichelkaffee mahlen.
- Edeldistel: Befreien Sie die Knospen und junge Stängel von Stacheln und kochen Sie diese anschließend. Die Wurzeln können Sie zu einem Mehl verarbeiten. Der im Blütenkopf befindliche Fruchtknoten, der auch »Jägerbrot« genannt wird, können Sie roh essen.
- Edelkastanie: Maroni einschneiden, kochen oder rösten. Achtung! Verwechseln Sie diese nicht mit Rosskastanien, deren Samen Gift enthalten!
- Farne: Brühen Sie den stärkehaltigen Wurzelstock und junge, gerollte Wedel aufgrund ihrer Bitterstoffe ab. Wechseln Sie einmal das Kochwasser. Dann können Sie sie verzehren. Die Wurzelknollen können Sie auch zu einem Mehl zerreiben, das mit Sodalösung entbittert und für Brot verwendet wird.
- Gerste: Gemahlene und geröstete Gerstenkörner können Sie für Müsli, Fladenbrot, oder als Kaffee-Ersatz verwenden.
- Holunder: Blüten in Ei und Mehl wenden, in heißem Fett backen und zuckern. Die Beeren können Sie roh essen.
- Hopfen: Kochen Sie die jungen Triebe nach dem Schälen weich
- Löwenzahn: Sie können die Wurzeln wie Kartoffeln kochen oder über einem kleinen Feuerrösten; Blätter dienen als Gemüse.