Essen richtig einfrieren: Vor der Knappheitswelle

Jeder Haushalt hat eigene Techniken und Herangehensweisen, wenn es um die Konservierung von Lebensmitteln geht. Angesichts des aktuellen Weltgeschehens und der damit verbundenen Knappheitswelle wird die Bevorratung von Lebensmitteln wichtiger denn je. Ob nun die selbst angebauten und hausgemachten Lebensmittel, oder den Vorratseinkauf aus dem Supermarkt – das Einfrieren von Essen scheint in jedem Fall eine einfache Methode, um Ihre Lebensmittel länger haltbar zu machen.

In unserem heutigen Beitrag beschäftigen wir uns mit der Frage: „Wie friert man Essen richtig ein?“, und stellen Ihnen in diesem Zusammenhang einige wertvolle Tipps und Tricks vor.

  • Der Hintergrund: Darum sollten Sie Essen einfrieren
  • Essen einfrieren: Lagern und länger nutzen
  • Lebensmittel richtig einfrieren – die Grundlagen
  • Behälter zum Einfrieren Ihrer Lebensmittel
  • Gemüse und Kräuter einfrieren
  • Obst und Beeren einfrieren

Der Hintergrund: Darum sollten Sie Essen einfrieren

Stellen Sie sich vor, die Nachrichten über Preissteigerungen bei Lebensmitteln werden auch nur halbwegs stimmen: Die Preise sollen nicht nur einmalig steigen, sondern nachhaltig und dauerhaft. Dies wiederum können sich zum Einen viele Menschen kaum leisten. Zum Anderen aber ist auch zu befürchten, dass es zu echten Knappheiten kommen wird. Dagegen sollten Sie sich wappnen.

Einerseits bieten sich Vorratslager an, andererseits erinnern wir daran, dass Sie Essen ganz einfach einfrieren können – vorausgesetzt, Sie betreiben ohnehin einen Gefrierschrank, der nicht noch zusätzlich Energie verbraucht, wenn Sie ihn jetzt an das Netz schließen.

Die Konservierung von Lebensmitteln

Zunächst sollten wir an dieser Stelle den Begriff der Konservierung definieren: Bei der Konservierung handelt es sich um die Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln oder anderen Produkten.

In der Praxis umfasst die Konservierung von Lebensmitteln verschiedene Fertigkeiten, die durch Übung leicht erlernt werden können. Wenn Sie auf die Details achten und die Anweisungen genau befolgen, können Sie mit Ihrem Projekt zur Lebensmittelkonservierung große Erfolge erwarten. 

Eine der gängigsten Methoden der Lebensmittelaufbewahrung ist das Einfrieren, und es ist vielleicht die einfachste Möglichkeit von allen. Wenn Sie keine Zeit haben, andere Konservierungsmethoden zu verwenden, ist das Einfrieren von selbst angebauten oder gekauften Lebensmitteln die häufigste Methode.

Essen einfrieren: Lagern und länger nutzen

Essen einzufrieren hätte einen sehr einfachen Vorteil: Sie könnten die Lebensmittel nicht nur einlagern, sondern könnten diese auch für einen längeren Zeitraum nutzen. Das wiederum ermöglicht jetzt, für einen längere Zeit vorzusorgen.

Zudem bietet es sich an, nicht nur schon vorhandenes Essen einfach einzufrieren, sondern möglicherweise auch fertiges, gefriergetrocknetes Essen zu erwerben. Diese sind aktuell teurer als vor einigen Wochen – wie nahezu alles angesichts der aktuellen Inflation. Zudem sind Fertiggerichte aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt teurer, als wenn Sie Mahlzeiten selbst herstellen und portionieren. Allerdings eröffnet sich die Möglichkeit, dennoch recht kostengünstig und schnell ein Lager aufzubauen.

Auch wenn Sie Essen einfrieren hat das eine gewisse Haltbarkeit. Diese sollten Sie im Blick haben. Zudem gilt es, das Lager nicht zu groß werden zu lassen. Sofern wir in Deutschland plötzlich keine Energie mehr hätten, also in Zeiten eines Blackouts, müssten Sie damit rechnen, auch Ihren Gefrierschrank nicht mehr betreiben zu können. Taut das Essen einmal vollständig auf, ist dieses keinesfalls wieder einzufrieren.

Daher ist es sinnvoll, den Gefrierschrank als eine Art Zwischenlager zu betreiben und etwa alle drei Monate die schon eingefrorenen Lebensmittel aufzubrauchen und schließlich durch neue zu ersetzen. Auf diese Weise verlängern Sie auch die Haltbarkeit der jeweils neuen Lebensmittel und müssen nichts wegwerfen.

Lebensmittel richtig einfrieren – die Grundlagen

In der heimischen Speisekammer ist ein großer Gefrierschrank eine sinnvolle Investition. Dieser wird bei der korrekten Anwendung zu einem stets einsatzbereiten Küchenhelfer. Wenn Ihnen die Zeit oder die Werkzeuge fehlen, um sich mit einer Aufgabe der Lebensmittelkonservierung zu beschäftigen, kann Ihr Gefrierschrank wahrscheinlich eine schnelle und einfache Lösung bieten.

Der Nachteil beim Einfrieren Ihrer selbst angebauten Produkte ist, dass man manchmal sehr leicht den Überblick verliert, was man hat. Eine Liste mit dem Inhalt des Gefrierschranks zu führen, kann hier Abhilfe verschaffen. Manche Leute teilen ihren Gefrierschrank einfach in logische Abschnitte oder spezielle Regale für ihre Lebensmittel ein. Auch die Beschriftung von Behältern – inklusive dem Herstellungs- und Einfrierdatum- kann helfen.

Hinzukommend sollten Sie Ihren Gefrierschrank jedes Frühjahr entrümpeln. Gefrorene Produkte sollten nach Möglichkeit höchstens sechs Monate lang im Gefrierschrank aufbewahrt werden. Getrocknete Lebensmittel und Samen können länger als ein Jahr im Gefrierschrank aufbewahrt werden.

Behälter zum Einfrieren Ihrer Lebensmittel

Es gibt eine Vielzahl an Behältnissen, die Sie für das Einfrieren Ihrer Lebensmittel nutzen können:

  • Gefrierbeutel: Empfehlenswert sind papierdünne Gefrierbeutel aus Kunststoff oder vakuumversiegelte Gefrierbeutel. Diese sind in der Lage, sich zusammen mit dem kristallisierenden Inhalt leicht auszudehnen, und bieten luftdichte Bedingungen in einer durchstoßfesten Verpackung. 
  • Hartplastikbehälter: Wichtig ist zudem die Möglichkeit, Ihre Lebensmittel im Gefrierschrank platzsparend stapeln zu können. So eignen sich auch Hartplastikbehälter eignen gut zum Einfrieren – achten Sie hier unbedingt darauf, dass die Behälter für das Gefrierfach geeignet sind. Ein geplatzter oder aufgebrochener Behälter sorgt andernfalls für mehr Arbeit. 
  • Einmachgläser: Um Flüssigkeiten einzufrieren, können Sie auf gesäuberte Einmachgläser zurückgreifen. Hier ist allerdings zu beachten, dass sich die Flüssigkeiten beim Einfrieren ausbreiten, daher sollten Sie die Einmachgläser nie bis zum Rand auffüllen. Am besten schrauben Sie die Deckel zunächst locker auf, und Sie können sie festziehen, nachdem die Gläser fest gefroren sind. Achtung: Einmachgläser nehmen viel Platz im Gefrierschrank ein. Daher sollten Sie diese hauptsächlich für Obst- und Gemüsesäfte, die in Beuteln eine Unordnung darstellen können, verwenden.

Tipp zum Einfrieren – Luft verdrängen, um Gefrierbrand zu vermeiden

Gefrierbrand ist die Bildung von Eiskristallen, die an den Rändern des Lebensmittels wieder anfrieren und dessen Geschmack und Textur beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, so viel Luft wie möglich aus dem Inneren des Gefrierbehälters zu entfernen, um Gefrierbrand zu vermeiden. Eine Ausnahme bilden eingefrorene Flüssigkeiten, die Raum zur Ausdehnung benötigen.

Eine einfache Lösung stellen hier wieder die Ziplock-Gefrierbeutel dar: Drücken Sie mit der Hand oder einem Strohhalm einfach überschüssige Luft aus dem Beutel heraus. Sie können die Beutel auch fast bis zur Versiegelung in Wasser tauchen, der Druck des Wassers wird die Luft aus den Beuteln drücken.

Eine Alternative bietet die Vakuumversieglelung. Es gibt entsprechende Geräte zu kaufen und die Investition lohnt sich.

Gemüse und Kräuter einfrieren

Das Einfrieren von Gemüse ist schnell und einfach und die meisten Gemüsesorten lassen sich ohne Probleme einfrieren. Anders als beim Einmachen müssen Sie nicht auf Säure oder Salz achten, wenn Sie Gemüse einfrieren wollen. Besonders für Selbstversorger  ist das Beste am Einfrieren von Gemüse, dass Sie es in kleinen Mengen oder in großen Chargen einfrieren können – je nachdem, wie viel Sie aus Ihrem Garten ernten können.  

Zudem sind Sie völlig frei in der Gestaltung: Einige Leute verwenden Karotten für die Farbe, Fenchelknollen für die Textur und grünblättrige Kräuter für zusätzlichen Geschmack, um gemischte Pakete mit gefrorenen Leckereien zu erstellen. 

Wenn Sie Ihr selbst angebautes Gemüse einfrieren, verwenden Sie nur Gemüse, das in einem ausgezeichneten Zustand ist und gründlich gereinigt wurde. Mit Ausnahme von Paprika, Tomaten und einigen anderen Gemüsearten sollte das Gemüse vor dem Einfrieren gekocht werden. Dies geschieht in der Regel durch Blanchieren des Gemüses in Dampf oder kochendem Wasser. Sie können auch Ihren Ofen oder Grill verwenden, um Lebensmittel zum Einfrieren vorzubereiten. 

Hinweis: Sie können auch komplette Gerichte einfrieren, die Sie auftauen, kochen und servieren können. So werden oft langsam gekochte grüne Bohnen oder Maiscreme eingefroren, während andere gleich einen Kuchen  machen und den fest verpackten, backfertigen Kuchen einfrieren.

Tipps für das Einfrieren von Gemüse

Für Gemüse, das zuvor gekocht werden muss, stellen Sie einen zweiteiligen Dampfgarer oder einen Topf mit kochendem Wasser zum Blanchieren auf den Herd. Stellen Sie außerdem eine große Auflaufform bereit, in der Sie das blanchierte Gemüse abkühlen können. Bringen Sie das Wasser langsam zum Kochen. Putzen Sie das Gemüse gründlich und schneiden Sie es in gleich große Stücke. Nach dem Garen lassen Sie Sie das Gemüse abkühlen und füllen es anschließend in die Behältnisse Ihrer Wahl um.

  • Frieren Sie Gemüse und dazugehörige Kräuter zusammen ein. Ein schnelles Beispiel sind Brechbohnen mit Basilikum oder Mais mit Petersilie oder Koriander. Fügen Sie die Kräuter in der letzten Minute des Dampfblanchierens hinzu, so dass sie kaum noch welken.
  • Blanchieren Sie perfekte Blätter von Kohl oder Kohlrabi und frieren Sie sie flach ein, um sie später als gefüllte Kohlblätter zu verwenden. Blanchieren Sie ausgehöhlte Sommerkürbisse oder Paprikaschoten und frieren Sie sie für die Füllung ein.
  • Sie können auch ganze Tomaten einfrieren und diese später zu Soßen verarbeiten. Dies bietet sich vor allem an, wenn Sie eigene Tomaten züchten.
  • Verwenden Sie eine Silikonmuffinform zum Einfrieren von Pestos, anderen Gemüse- oder Kräuterpürees oder Gemüsesorten, die Sie häufig in kleinen Mengen verwenden. Nachdem das Essen hart gefroren ist, füllen Sie es in gefriersichere Behälter um.
  • Sie können Ihrem gefrorenen Gemüse Farbe verleihen, indem Sie Karotten, goldene Rüben oder andere bunte Lebensmittel hinzufügen.

Obst und Beeren einfrieren

Wenn Sie Obstbäume oder Beerensträucher auf Ihrem Hof haben, spielt Ihr Gefrierschrank eine wichtige Rolle. Mit ihm können Sie sicherstellen, dass Sie das ganze Jahr über Obst in bester Qualität aus eigenem Anbau essen können. 

Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren können gleich nach der Ernte und anschließender Säuberung eingefroren werden. Die Beeren Sie können sie zu Konserven, Marmelade, Saft oder Wein verarbeiten, wann immer Ihnen danach ist. Das Einfrieren ist auch eine bequeme Art, Äpfel, Kirschen und andere Baumfrüchte zu lagern, die zum Backen verwendet werden sollen.

Dies funktioniert auch sehr gut bei der Vorbereitung von Äpfeln oder Birnen für die Gärung zu Wein. Heimwinzer frieren frisches Obst oft ein, bevor sie es fermentieren, weil der Gefrier- und Auftauvorgang jede Frucht dazu anregt, ihre Säfte freizusetzen.

Tipps für das Einfrieren von Obst mit oder ohne Zucker

Die meisten Menschen halten sich von zugesetztem Zucker in ihren Lebensmitteln fern. Beuteln mit gefrorenen Beeren oder anderen Früchten, die später zu Smoothies gemixt oder zu Konserven oder Wein verarbeitet werden sollen, müssen Sie keinen Zucker hinzufügen. 

Wir müssen jedoch auch den Nutzen der Zugabe von Zucker zu Früchten aufgrund seiner zartmachenden Wirkung betrachten, die besonders bei weichfleischigen Früchten wie Erdbeeren und Pfirsichen von Vorteil ist. 

Wenn Sie gefrorenes Obst als Dessertbelag verwenden wollen, sollten Sie das Obst vor dem Einfrieren mit Zucker (½ Tasse Zucker für jeden halben Liter Obst) oder mit einem Zuckersirup (halb Zucker, halb Wasser) bedecken, um die Farbe und Textur des Obstes zu erhalten.

Wie Sie die Verfärbung von Früchten verhindern

Viele geschnittene Früchte oxidieren an der Luft, was zu einer unschönen dunklen Farbe führt. Unerwünschte Farbveränderungen lassen sich leicht verhindern, indem Sie geschnittene Äpfel, Birnen oder Pfirsiche in kaltes, gesäuertes Wasser legen, bevor Sie diese einfrieren. Stellen Sie einfach eine große Schüssel mit kaltem Wasser neben Ihr Schneidebrett, und geben Sie eines der folgenden Säuerungsmittel hinzu: 

  • Vitamin C oder Ascorbinsäure ist hochwirksam und verändert den Geschmack der Früchte nicht. Lösen Sie eine Tablette mit 1.500 mg in einem Liter Wasser auf.
  • Zitronensäure ist weithin als Pulver erhältlich und verhindert zwar die Verfärbung, verleiht manchen Früchten aber auch einen merklichen sauren Geschmack.
  • Zitronensaft enthält sowohl Ascorbinsäure als auch Zitronensäure und ergibt ein praktisches Säurebad, wenn drei Esslöffel in einen Liter Wasser gemischt werden. Der leichte Zitronengeschmack ist bei einigen Früchten, wie z. B. Birnen, sehr angenehm.

Abschließend 

Wie Sie sehen, ist das Einfrieren von Lebensmitteln eine einfache Methode, um diese länger haltbar zu machen. Es nimmt nicht viel von Ihrer Zeit in Anspruch und hilft Ihnen außerdem, Ihre Produkte kurzfristig zu konservieren und sie später für verschiedene andere Zwecke zu verwenden. Es ist also klug, Ihren Gefrierschrank mit Bio-Produkten aus Ihrem Garten oder eingekauftem Essen zu füllen, um zu vermeiden, dass Sie im Falle einer Lebensmittelknappheit in den dann überteuerten Supermarkt gehen müssen.